Im Dezember 2024 erreichte das Gebrauchtwarenhaus „Hempels“ in Norderstedt einen beeindruckenden Jahresumsatz von über einer Million Euro. Marktleiter Carsten Loock freut sich über die steigenden Abgabemengen und Kundenzahlen und betont das Ziel des Hauses: die Vermeidung von Abfall und Ressourcenverschwendung durch effektive Wiederverwertung von gebrauchten Möbeln und Alltagsgegenständen.
„Hempels“ hat sich auf Recycling und Upcycling spezialisiert. Im Jahr 2023 wurden fast eine Million Teile abgegeben, von denen rund 406.000 neue Besitzer fanden. Für 2024 plant „Hempels“ die Abgabe von 1,15 Millionen Teilen, was einen neuen Rekord darstellt. „42% der abgegebenen Teile werden verkauft“, so Loock, und dieser Verkauf erfolgt auf einer Fläche von etwa 2000 Quadratmetern. Die Preise sind für alle Kunden gleich, was soziale Teilhabe und den Zugang zu günstigen Produkten ermöglicht.
Umweltbewusstsein und soziale Verantwortung
Das Interesse an Vintage-Artikeln wächst, besonders unter jungen Leuten. „Hempels“ bietet nicht nur günstige Produkte an, sondern fungiert auch als inklusiver Arbeitsplatz für bis zu acht Personen mit Unterstützungsbedarf. Die Abgabewaren, die nicht verkauft werden, werden Fachgerecht getrennt; beispielsweise werden alte Bücher als Altpapier betrachtet und Elektroschrott entsprechend verwertet.
Der Zusammenhang zwischen Recycling, Upcycling und sozialer Verantwortung wird bereits in verschiedenen Projekten deutlich, die auf den wachsenden Abfall und ungenutzte menschliche Potenziale reagieren. Upcycling verbindet dabei Umweltschutz mit sozialer Inklusion. Es verwandelt Abfall in wertvolle Produkte und bietet Beschäftigungsmöglichkeiten für benachteiligte Personen. Insgesamt wird weltweit über 2 Milliarden Tonnen Abfall produziert, wobei weniger als 20% recyclebar sind. Dies ist besonders problematisch in urbanen Zentren, wo kurzlebige Konsumgüter massiv entsorgt werden und wertvolle Ressourcen verloren gehen, wie guteideen.org berichtet.
Erfolgreiche Upcycling-Projekte
Erfolgreiche Upcycling-Projekte zeigen, wie durch kreative Ansätze Arbeitsplätze geschaffen und gleichzeitig Umweltressourcen geschont werden können. Beispiele wie Buntgut, eine Nähwerkstatt für benachteiligte Menschen, oder der inklusive Recycling-Treff in Hamburg verdeutlichen, dass Upcycling als ganzheitlicher Ansatz fungiert, der ökologische Nachhaltigkeit mit sozialer Verantwortung verknüpft.
Weitere effektive Projekte sind KulTür-Stücke in Regensburg, die kreative Kunstwerke aus Abfallmaterialien schaffen, und der Caritasmarkt Gaimersheim, der Sperrmüll recycelt und bis zu 60% wiederverwertet. Diese Initiativen schaffen nicht nur Arbeitsplätze, sondern fördern auch Integration und sensibilisieren für nachhaltige Lebensweisen.
Die Rolle von Upcycling und Recycling
Upcycling, als Form der Wiederverwertung, erschafft aus scheinbar nutzlosen Materialien neue, hochwertigere Produkte und fördert die Langlebigkeit von Ressourcen. Gleichzeitig reduziert es die Umweltbelastung, da die Herstellung neuer Produkte verringert und Abfallmengen gesenkt werden. Dies führt zu einer verstärkten Wertschöpfungskette, die zum nachhaltigen Wirtschaftswachstum beiträgt, wie nachhaltigkeit-wirtschaft.de beschreibt.
„Hempels“ eröffnet am 6. Januar wieder die Warenannahme, um die Abfallvermeidung weiter voranzutreiben. Die Kombination von Upcycling, Recycling und kreativen Wiederverwertung bietet nicht nur ökologischen Nutzen, sondern fördert auch soziale Inklusion und die Förderung kreativer Lösungen im Umgang mit Abfall. „Hempels“ ist ein bemerkenswertes Beispiel dafür, wie lokale Initiativen einen signifikanten Einfluss auf die Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit haben können.