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Hamburg präsentiert umfassendes Erinnerungskonzept zum Kolonialismus

Das Erbe des Kolonialismus in Hamburg ist ein unbequemes Thema, das nun mit einem umfassenden und durchdachten Konzept zur Dekolonisierung angegangen werden soll. Die Kultursenator Carsten Brosda hat ein stadtweites Erinnerungskonzept vorgestellt, das darauf abzielt, die koloniale Vergangenheit Hamburgs kritisch zu beleuchten und die gesellschaftlichen Auswirkungen anzuerkennen. Dieser Prozess soll nicht nur von der Regierung, sondern auch in enger Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft, den Nachfahren von Opfern des Kolonialismus und Vertretern der betroffenen Communities in Wissenschaft, Bildung und Kultur durchgeführt werden.

Hamburg, als eine der einflussreichsten Kolonialmetropolen Europas, steht heute in der Verantwortung, seine Rolle in der kolonialen Geschichte kritisch zu reflektieren. Das Konzept umfasst fünf Handlungsfelder, darunter die vertiefte wissenschaftliche Aufarbeitung, die Verbreitung von Wissen über den Kolonialismus und Hamburgs Rolle in verschiedenen Bildungseinrichtungen sowie die Schaffung würdiger Formen und Orte des dekolonisierenden Erinnerns. Zudem wird der Dialog über koloniales Unrecht gefördert, um zur Versöhnung beizutragen.

Ein überraschender Fokus des Konzepts liegt auf der Bekämpfung von Rassismus und Diskriminierung, wodurch ein behördenübergreifender Kurswechsel angestrebt wird. Die Integration von antirassistischen Maßnahmen und die Aufarbeitung rassistisch motivierten Fehlverhaltens in den öffentlichen Diensten sind Teil des umfassenden Dekolonisierungsplans. Dabei spielt auch die Zukunft der Kolonialismus-Forschungsstelle eine Rolle, deren Fortführung in einem universitären Kontext geplant ist.

Das Konzept zur Dekolonisierung soll weiterhin im partizipativen Prozess weiterentwickelt werden, um eine nachhaltige Auseinandersetzung mit der kolonialen Vergangenheit zu gewährleisten. Es bestehen Bemühungen, angemessene Formen des Gedenkens zu schaffen und zivilgesellschaftliche Aktivitäten zu stärken. Die Diskussion über die Zukunft von Symbolen des Kolonialismus in der Stadt, wie dem Bismarck-Denkmal, wird fortgeführt, um einen sensiblen Umgang mit dem Erbe zu gewährleisten und die Geschichte transparent aufzuarbeiten.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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