Hamburg-Nord

Hamburgs neues Erinnerungskonzept zum Kolonialismus: Dekolonialisierung in der Hansestadt

Hamburg, eine Hafenstadt mit einer reichhaltigen kolonialen Vergangenheit, präsentiert ein umfassendes „Erinnerungskonzept“, um sich kritisch mit seinem kolonialen Erbe auseinanderzusetzen. Das Konzept mit dem Titel „Hamburg dekolonisieren!“ legt einen Schwerpunkt auf die gemeinsame Erinnerungsarbeit, um die aus kolonialen Strukturen entstandenen Ungleichheiten anzugehen. Die Stadt erkennt ihre Verantwortung an, die koloniale Geschichte aufzuarbeiten und die gesellschaftlichen Auswirkungen zu adressieren.

Ein zentrales Element des Konzepts ist die partizipative Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft, den Nachfahren von Opfern des Kolonialismus und Vertretern der betroffenen Communities. Das Konzept gliedert sich in fünf Handlungsfelder, die die wissenschaftliche Aufarbeitung vertiefen, das Wissen über den Kolonialismus verbreiten, würdige Formen des Erinnerns schaffen, den Dialog über koloniales Unrecht fördern und zivilgesellschaftliche Aktivitäten stärken.

Besonders hervorgehoben wird auch der Beitrag der Innenbehörde zur Dekolonisierung, der sich mit Antirassismus, Antidiskriminierung und der Aufarbeitung rassistisch motivierten Fehlverhaltens befasst. Das Konzept setzt einen behördenübergreifenden Kurswechsel und betont die Notwendigkeit eines durchdachten Ansatzes zur Auseinandersetzung mit dem kolonialen Erbe.

Das Konzept sieht auch die Überführung der Kolonialismus-Forschungsstelle in den Universitätskontext vor, um die geleistete Arbeit dauerhaft zu sichern. Darüber hinaus stellt sich die Frage nach der Zukunft von Symbolen des kolonialen Erbes, wie dem Bismarck-Denkmal. Es werden Maßnahmen wie textliche Kommentierungen am Denkmal, Führungen und virtuelle Lehrmaterialien vorgeschlagen, um die Dekolonisierung im öffentlichen Raum weiter voranzutreiben. Die Aushandlung künftiger Erinnerung wird als fortlaufender Prozess betrachtet, der eine breite gesellschaftliche Beteiligung erfordert.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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