Hamburger Flughafen Geiselnehmer Prozess: Mutter des entführten Kindes als Zeugin befragt

Ein Mann hat seine eigene Tochter entführt und damit gedroht, sich mit ihr auf dem Hamburger Flughafen in die Luft zu sprengen. Der 35-jährige Angeklagte hatte im November des vergangenen Jahres seine damals vierjährige Tochter gewaltsam aus der Wohnung seiner Ex-Frau im niedersächsischen Stade entführt und war mit dem Kind in einem Mietauto auf das Flughafengelände gefahren, indem er drei Schranken durchbrach. Er forderte, dass ein Flugzeug sie in die Türkei bringen solle, warf Brandsätze auf das Vorfeld des Flughafens, schoss in die Luft und drohte mit einem Sprengstoffgürtel.

Nachdem der Mann aufgegeben hatte, stellten sich die Sprengsätze als Attrappen heraus. Zu Beginn des Prozesses gestand der Angeklagte die Taten weitgehend. Die Staatsanwaltschaft beschuldigt ihn der Geiselnahme, der Entziehung Minderjähriger, vorsätzlichen Körperverletzung und verschiedener Waffendelikte. Hintergrund der Tat war ein langjähriger Sorgerechtsstreit. Die Mutter und das entführte Kind sind Nebenkläger in dem Prozess.

Das Gericht plant, die Mutter des entführten Kindes vor der Großen Strafkammer am Landgericht Hamburg aussagen zu lassen. Die Vernehmung ist für Mittwoch angesetzt. Die Anhörung der Mutter könnte weitere Einblicke in die Hintergründe und das Motiv der Entführung bieten, die zu einem jahrelangen Sorgerechtsstreit führte. Die Aussage der Mutter könnte wesentlich zur Aufklärung des Falls beitragen und den Prozess vorantreiben.