Ministerin von der Decken fordert Überarbeitung des Bundes-Klinik-Atlas

Schleswig-Holsteins Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken (CDU) hat ihre Kritik am Bundes-Klinik-Atlas verschärft. Nach Rückmeldungen aus den Krankenhäusern des nördlichsten Bundeslandes wurden zahlreiche Mängel festgestellt. Von der Decken äußerte, dass der Bundes-Klinik-Atlas eine Vielzahl von teils gravierenden Fehlern aufweist, die aus ihrer Sicht unverantwortlich sind.

Die Bundesgesundheitsministerin Karl Lauterbach (SPD) hatte erklärt, dass der Bundes-Klinik-Atlas dazu dienen soll, Leben zu retten und eine Orientierung für die Qualität der Krankenhäuser zu bieten. Von der Decken betonte jedoch, dass falsche Angaben im Atlas im Notfall zu einer fehlerhaften Behandlung von Patienten führen könnten. Sie warnte davor, dass die Gesundheit von Menschen nicht aufgrund ungenauer staatlicher Informationen gefährdet werden dürfe. Daher forderte sie, dass die Fehler im Atlas rasch behoben werden müssten, andernfalls solle der Atlas vorübergehend offline genommen werden.

Der Bundes-Klinik-Atlas wurde Mitte Mai gestartet und soll Informationen über die Leistungen und Behandlungsqualität der etwa 1700 Krankenhäuser bieten. Dabei werden die Anzahl der Fälle, die für spezifische Behandlungen erbracht wurden, sowie die Personalausstattung in einer Art Tacho-Anzeige dargestellt. Von der Decken kritisiert jedoch, dass die Qualität und Genauigkeit dieser Informationen fragwürdig sind und eine Gefahr für die Patientensicherheit darstellen können.