Bevölkerungsrückgang in Hamburg wirft Finanzierungsfragen auf
Die jüngsten Ergebnisse des Zensus in Hamburg haben die Stadtregierung aufgeschreckt, denn sie müssen sich auf massive finanzielle Veränderungen einstellen. Mit einer Bevölkerungszahl von rund 1,811 Millionen Menschen im Jahr 2022 verzeichnete Hamburg einen Rückgang um 3,5 Prozent im Vergleich zu den bisherigen Schätzungen. Dieser Bevölkerungsrückgang wird sich voraussichtlich als teuer für die Hansestadt erweisen.
Finanzsenator Andreas Dressel von der SPD äußerte Bedenken, dass der Steuertrend der Stadt durch die sinkende Einwohnerzahl beeinflusst werden könnte. Die Stadt sieht sich mit einem erwarteten jährlichen Verlust von 190 Millionen Euro konfrontiert. Davon entfallen 130 Millionen Euro auf zusätzliche Beiträge zum Länderfinanzausgleich und 60 Millionen Euro auf eine geringere Beteiligung an der Umsatzsteuerverteilung. Es besteht noch keine konkrete Lösung, wie diese Einnahmeausfälle ausgeglichen werden sollen, doch sie stellen weniger als ein Prozent des Gesamthaushalts von Hamburg dar.
Die finanziellen Auswirkungen des Bevölkerungsrückgangs betreffen zahlreiche Gesetze und Förderungen, die von der Bevölkerungszahl abhängig sind. Dazu gehören unter anderem das Kita-Qualitäts- und -Teilhabeverbesserungsgesetz, das Kommunalinvestitionsförderungsgesetz sowie die Finanzierung von Einrichtungen wie der Deutschen Forschungsgemeinschaft oder der Max-Planck-Gesellschaft.
Es bleibt abzuwarten, wie die Hansestadt auf diese finanzielle Herausforderung reagieren wird und welche langfristigen Auswirkungen der Bevölkerungsrückgang auf die Stadt haben wird.