Hamburg

Hamburg implementiert umfassendes Erinnerungskonzept zur Kolonialzeit

Wie wird in Hamburg mit dem kolonialen Erbe umgegangen und welche Schritte werden unternommen, um eine angemessene „Erinnerungskultur“ zu etablieren? Der Hamburger Senat hat beschlossen, ein stadtweites Erinnerungskonzept zu verabschieden, das den Umgang mit dem kolonialen Erbe der Stadt und dessen gesellschaftlichen Folgen regeln soll. Dieses Konzept sieht vor, alle Maßnahmen und Aktivitäten verschiedener Institutionen und zivilgesellschaftlicher Akteure zu bündeln. Es betont die Bedeutung der Einbeziehung derjenigen, die direkt von den Folgen des Kolonialismus betroffen sind, um eine umfassende Aufarbeitung sicherzustellen.

Das Konzept umfasst fünf Handlungsfelder, darunter die wissenschaftliche Aufarbeitung, die Vermittlung von Wissen über den Kolonialismus, die Schaffung würdiger Erinnerungsorte, Dialog und Versöhnung sowie die Förderung zivilgesellschaftlicher Aktivitäten. Kultursenator Carsten Brosda unterstreicht die Notwendigkeit, die Leerstellen in der Aufarbeitungsgeschichte anzuerkennen und betont die Bedeutung des Zuhörens bei den Nachfahren ehemals kolonisierter Menschen.

Das Thema der Dekolonisierung Hamburgs wird auch im Rahmen des Projekts „Hamburg dekolonisieren! Initiative zur Auseinandersetzung mit dem kolonialen Erbe der Stadt“ aufgegriffen. Vom 22. bis zum 26. Mai werden verschiedene Hamburger Initiativen zu einem Open-Air-Event mit dem Namen „DIGGAHH“ einladen. Das Programm umfasst Workshops, Talks, Lesungen, Führungen sowie künstlerische Beiträge aus verschiedenen Bereichen.

Zugleich gibt es Diskussionen über das Bismarck-Denkmal auf St. Pauli, das aufgrund der Rolle des früheren Reichskanzlers als Wegbereiter des Kolonialismus kontrovers diskutiert wird. Die Idee, das Denkmal abzureißen oder künstlerisch zu verändern, stößt auf unterschiedliche Meinungen. Die Stiftung Historische Museen Hamburg hatte einen Wettbewerb für eine kritische „Kontextualisierung“ des Denkmals ausgeschrieben, jedoch konnte sich die Jury nicht für einen der eingereichten Vorschläge entscheiden.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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