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Einsamer Vogelinsel-Wächter: Ein Jahr im Schutz der Natur

Jakob Wildraut verbringt sieben Monate allein auf der verlassenen Vogelinsel Trischen im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und kümmert sich im Auftrag des Nabu um den Schutz seltener Arten. Der Naturschutzwart dokumentiert die Brut- und Zugvögel auf der Insel, berichtet über seine Erfahrungen in einem Blog und kümmert sich um die über 27 Brutvogelarten auf Trischen. Seine Arbeit beinhaltet die Erfassung von Vögeln, Pflanzen und Säugetieren, die Beobachtung von Rastvögeln sowie das Monitoring von Seehunden und Schweinswalen.

Während seiner Zeit als Vogelwart stößt Wildraut auch auf Herausforderungen wie die Entdeckung von Rattenbauten auf der Insel, die eine akute Bedrohung für die Brutvögel darstellen. Durch den Einsatz spezialisierter Biologen gelingt es, die Ratten zu bekämpfen und den Schutz der Vögel zu gewährleisten. Trischen wird als ein Ort beschrieben, an dem die Natur naturbelassen und ungestört ihren Lauf nehmen kann, was laut Wildraut einen weltweiten Seltenheitswert erreicht hat.

Die Geschichte von Trischen reicht bis ins Jahr 1909 zurück, als die Insel als „Seevogelfreistätte“ galt und vom „Deutschen Bund für Vogelschutz“, dem Vorgänger des Nabu, betreut wurde. Trischen ist aufgrund seiner dynamischen Natur als die schnellste Insel der Welt bekannt, die jährlich 30 bis 35 Meter nach Osten wandert und in den letzten 100 Jahren dreiviertel ihrer Größe verloren hat. Die Insel diente in der Vergangenheit als Ort für Landwirtschaft, musste aber aufgrund der widrigen Bedingungen aufgegeben werden.

Der Einsatz von Naturschutzmaßnahmen auf Trischen unterstreicht die Bedeutung des Erhalts von artenreichen Biotopen und der langfristigen Sicherstellung von Lebensräumen für bedrohte Arten. Wildrauts Arbeit als Vogelwart auf der Insel trägt dazu bei, die Vielfalt der Tier- und Pflanzenwelt im Wattenmeer zu bewahren und sensibilisiert für die Schutzbemühungen im Umwelt- und Naturschutzbereich.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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