Einsam unter Vögeln: Vogelinsel Trischen und der Naturschutzwart

Jakob Wildraut verbringt sieben Monate inmitten von Vögeln auf der verlassenen Insel Trischen im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Als Naturschutzwart für den Nabu übernimmt er die Verantwortung für den Schutz seltener Arten in einem einzigartigen Biotop. Auf Trischen beobachtet und dokumentiert Wildraut Vögel, Pflanzen und Säugetiere im Auftrag des Naturschutzbundes Deutschland. Seine Erlebnisse und Eindrücke teilt er in einem Blog, in dem er auch an einem Birdrace teilnimmt und zahlreiche Vogelarten entdeckt.

Der Arbeitsalltag auf Trischen ist geprägt von der Erfassung von Brutbeständen, der Zählung von Rastvögeln und Zugvögeln sowie der Überwachung von Seehunden und Schweinswalen. Wildraut stößt jedoch auch auf Herausforderungen wie die Entdeckung von Rattenbauten, die eine akute Bedrohung für brütende Vögel darstellen. Mit Unterstützung von Biologen gelingt es, eine Wanderratte zu fangen und von der Insel zu entfernen.

Trischen hat eine bewegte Geschichte, die bis ins Jahr 1932 zurückreicht, als regelmäßig Vogelwarte auf die Insel gesandt wurden. Als Seevogelfreistätte mit einer einzigartigen Natur hat Trischen im Laufe der Zeit große Teile ihrer ursprünglichen Größe verloren. Die Insel bewegt sich jedes Jahr etwa 30 bis 35 Meter nach Osten und gilt daher als die schnellste Insel der Welt. Trotz ihrer Veränderungen bleibt Trischen ein wichtiger Lebensraum für zahlreiche Vogelarten und eine geschützte Naturzone im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer.