Polit-Rückzug von Niels Annen: Überraschende Entscheidung erschüttert Hamburger Bezirk

SPD-Staatssekretär Niels Annen verabschiedet sich aus der Politikwelt

Die Entscheidung von Niels Annen, nicht mehr für den Bundestag zu kandidieren, hat viele überrascht. Nach 16 Jahren im Parlamentarischen Staatssekretär für das Entwicklungshilfeministerium zieht sich der 51-jährige Politiker zurück. Dies teilte er dem SPD-Kreischef im Hamburger Bezirk Eimsbüttel mit, wie aus einem Schreiben hervorgeht, das BILD vorliegt.

Während seiner politischen Karriere, die 2001 begann, war Annen nicht unumstritten. Bekannt wurde er unter anderem durch seine Zeit als Juso-Bundesvorsitzender. Trotz anfänglicher Kritik aufgrund seiner langen Studiendauer ohne Abschluss, gelang es ihm dennoch, sich als Außenpolitiker in seiner Partei zu etablieren. Ein Höhepunkt war seine Zeit als Staatsminister im Auswärtigen Amt unter Minister Walter Steinmeier von 2018 bis 2021.

Eine Kontroverse entstand, als Annen an einer Jubiläumsfeier zum 40. Jahrestag der Islamischen Revolution im Iran teilnahm und den politischen Vertretern die Hand reichte. Trotz der Kritik blieb er uneinsichtig und äußerte, dass er keinerlei Bedauern über sein Verhalten empfinde.

Nach seinem Ausscheiden aus dem Bundestag wird Niels Annen neue Wege einschlagen und seine Qualifikationen und Einblicke auf andere Art einbringen. Sein Rückzug aus der Politik weckt Spekulationen in den Reihen seiner Parteifreunde. Ist er politikmüde geworden oder sehnt er sich nach neuen Herausforderungen? Nur die Zeit wird zeigen, welchen Weg der Politiker nach seinem Abschied aus dem Bundestag einschlagen wird.

Es bleibt abzuwarten, wer ihm als Bundestagskandidat aus dem Hamburger Bezirk Eimsbüttel folgen wird. Die SPD-Landesliste sieht den potenziellen Nachfolger von Annen höchstens auf den Plätzen fünf oder sechs, ohne Garantie auf einen sicheren Listenplatz. Bis zu seinem 65. Lebensjahr hat Annen bereits einen Rentenanspruch aus seinen 16 Jahren im Bundestag erworben, der ihm monatlich etwa 4250 Euro sichert.