Die Universität Göttingen startet am 22. Januar 2025 eine bemerkenswerte Veranstaltungsreihe, die sich mit der Diversität und Offenheit in der Wissenschaft auseinandersetzt. Unter dem Titel „Interaktion neu denken. Wege zu einer vielfältigeren Wissenschaftskultur“ möchte der Sonderforschungsbereich „Kognition der Interaktion“ (SFB 1528) die Herausforderungen und Barrieren thematisieren, die insbesondere unterrepräsentierte Gruppen in der Wissenschaft erleben müssen. Die Reihe beginnt mit einer Podiumsdiskussion zum Thema „Neurodivergenz – wenn Hürden nicht offensichtlich sind“, die um 17 Uhr im Tagungs- und Veranstaltungshaus Alte Mensa am Wilhelmsplatz 3 stattfindet.

Wie uni-goettingen.de berichtet, ist das Ziel der Veranstaltungsreihe, einen Austausch über Wege zu einer diverseren und offeneren Wissenschaft zu fördern und sowohl die Sichtbarkeiten als auch die Unsichtbarkeiten von Hindernissen in akademischen Laufbahnen zu diskutieren. Der SFB 1528 bemüht sich, diese Diskussionen in einem breiten, öffentlichen Rahmen zugänglich zu machen. Der Eintritt ist für alle Interessierten kostenfrei.

Erste Podiumsdiskussion: Neurodivergenz

Die erste Veranstaltung findet am 22. Januar statt und bringt Fachleute aus verschiedenen Bereichen zusammen. Zu den Diskutierenden gehören Imke Heuer, eine wissenschaftliche Mitarbeiterin mit Autismusdiagnose vom Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Katrin Lux, die Beauftragte für Studierende mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen an der Universität Göttingen, sowie Katrin Reich, Professorin für Soziale Arbeit an der Hochschule München, und Marcella Woud, Professorin für Klinische Psychologie an der Universität Göttingen. Die Moderation übernimmt Elena Everding vom Göttinger Tageblatt. Diese erste Diskussion wird die spezifischen Herausforderungen beleuchten, mit denen neurodivergente Personen in akademischen Umfeldern konfrontiert sind.

Weitere Veranstaltungen im Blick

In der weiteren Veranstaltungsreihe sind zwei weitere Podiumsdiskussionen geplant. Am 27. Februar 2025 wird das Thema „Gleichstellung der Geschlechter – wie man althergebrachte Hürden überwindet“ behandelt. Podiumsgäste werden unter anderem Inge Hanewinkel und Kristina Kiz-Katos von der Universität Göttingen sowie Andrea Löther vom Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften Köln und Anne Schacht, ebenfalls von der Universität Göttingen, sein.

Die abschließende Diskussion widmet sich am 12. März 2025 dem Thema „First Generation Academics – wieso das Elternhaus die Karrierewege junger Wissenschaftler*innen beeinflusst“. Hier sind unter anderem Zurna Ahmed und Ann-Kristin Kolwes von den Universitäten Göttingen und Köln geladen, um die Einflussfaktoren des Elternhauses auf akademische Karrieren zu thematisieren.

Dank des Engagements des SFB 1528, das die Wichtigkeit sozialer Interaktionen und den Austausch zwischen Forschenden, Studierenden und Probanden hervorhebt, wird diese Veranstaltungsreihe dazu beitragen, ungeschriebene Regeln und Normen, die oft als unsichtbare Barrieren fungieren, zu entschlüsseln. Wie psychoblog.uni-goettingen.de darlegt, ist es besonders wichtig, die Herausforderungen sichtbar zu machen, die Nachwuchswissenschaftler aus nicht-akademischen Elternhäusern und Frauen in männerdominierten Disziplinen erleben.

Für weitere Informationen stehen Dr. Christian Schloegl und sein Team jederzeit zur Verfügung. Interessierte können unter der Telefonnummer 0551 3851-480 oder per E-Mail an christian.schloegl@mail.gwdg.de Kontakt aufnehmen.

Nachdrücklich lädt die Universität Göttingen alle ein, an diesen wichtigen Diskursen teilzunehmen und zu erfahren, wie Wissenschaft durch eine vielfältigere Wissenschaftskultur bereichert werden kann. Informationen über die gesamte Reihe und spezifische Veranstaltungen sind auf der Webseite der Universität Göttingen zu finden.