In Kindenheim wird eine wertvolle Initiative für ältere Menschen in der digitalen Welt angeboten. Der dortige Digitaltreff hat sich als Anlaufstelle etabliert, um Senioren den Umgang mit digitalen Technologien näherzubringen. Bürgermeister Albrecht Wiegner (FWG) unterstreicht die Bedeutung dieses Angebots, indem er darauf hinweist, dass viele ältere Menschen oft nicht wissen, welche Informationen und Fähigkeiten ihnen fehlen. Die wöchentlichen Treffen im Gemeindezentrum, Am Michelsberg 2, erfreuen sich einer guten Teilnahme, durchschnittlich 8 bis 10 Personen sind bei jeder Sitzung anwesend.

Der Digitaltreff wurde vor einem Jahr ins Leben gerufen, und obwohl die erste Veranstaltung aufgrund von Blitzeis verschoben werden musste, hat die Initiative seitdem große Fortschritte gemacht. Die Themen der Treffen orientieren sich an den Bedürfnissen der Teilnehmer und decken häufige Fragen wie Internet-Sicherheit, Erkennung von Spam und Phishing ab. Das endgültige Ziel ist es, die Selbstständigkeit und Lebensqualität der älteren Generation zu erhöhen.

Aktuelle Themen und digitale Gesundheitsanwendungen

Ein zentrales Thema für die kommenden Treffen wird die elektronische Patientenakte (ePA) sein, die am 15. Januar 2025 offiziell für alle eingeführt wird. Dies wurde unter anderem von der Verbraucherzentrale bekannt gegeben, die erläutert, dass die ePA ein digitaler, lebenslanger Aktenordner für Gesundheitsdaten darstellt. Die Verwaltung erfolgt durch Ärzte, Krankenhäuser und andere medizinische Einrichtungen. Während die Nutzung der ePA freiwillig ist, erhalten gesetzlich krankenversicherte Personen, die keinen Widerspruch einlegen, eine ePA von ihrer Krankenkasse.

Die ePA begann ursprünglich in Testregionen wie Hamburg und Teilen von Nordrhein-Westfalen und hat das Potenzial, den Austausch medizinischer Dokumente erheblich zu erleichtern. So können beispielsweise eigene Dokumente, wie Patientenverfügungen, in der ePA gespeichert werden. Sicherheitsbedenken, die von Organisationen wie dem Chaos Computer Club geäußert wurden, sind jedoch nicht zu vernachlässigen – hier müssen entsprechende Sicherheitsmaßnahmen entwickelt werden.

Die Bedeutung digitaler Kompetenzen

Die Bemühungen um digitale Kompetenzen sind Teil eines größeren Trends zur Verbesserung der medizinischen Versorgung älterer Menschen. Laut einer Fachtagung in Berlin, auf der unter anderem der Parlamentarische Staatssekretär Sven Lehmann sprach, ist es von gesellschaftlicher Bedeutung, ältere Menschen bei der Nutzung digitaler Gesundheitsanwendungen zu unterstützen. Aktuell nutzen etwa 70 % der Senioren regelmäßig das Internet, jedoch können sich nur 20 % digitale Sprechstunden vorstellen. Der DigitalPakt Alter, ins Leben gerufen vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), fördert niedrigschwellige Lern- und Übungsangebote, um ältere Menschen an digitale Gesundheitsanwendungen heranzuführen.

Das Hauptziel ist es, die Lebensqualität der Senioren zu verbessern und gleichzeitig das Gesundheitssystem zu entlasten. Bis Ende 2025 sollen 300 Erfahrungsorte gefördert werden, die Schulungs- und Vermittlungsangebote im persönlichen Kontakt bereitstellen. In Kindenheim, wo der Digitaltreff stattfindet, können ältere Menschen somit aktiv an diesem Prozess teilnehmen und ihre digitalen Fähigkeiten weiterentwickeln.

Die nächsten Termine für den Digitaltreff sind der 12. März, 9. April, 14. Mai, 11. Juni, 9. Juli, 8. Oktober, 12. November und 10. Dezember, jeweils mittwochs von 16 bis 18 Uhr. Digitalbotschafter Peter Metzger und andere stehen bereit, um Fragen zu beantworten und Unterstützung zu bieten.

Für weitere Informationen zur elektronischen Patientenakte und den damit verbundenen Vorteilen und Herausforderungen besuchen Sie bitte die Verbraucherzentrale. Mehr über den DigitalPakt Alter erfahren Sie auf der Webseite des BMFSFJ.