Am 19. Januar 2025 kam es vor dem Zweitliga-Spiel zwischen dem Hamburger SV und dem 1. FC Köln zu einem brutalen Angriff auf Anhänger des FC Köln. Mehr als 150 teils vermummte HSV-Fans attackierten die feiernden Gäste vor einem Lokal im Stadtteil St. Pauli. Der Vorfall, der etwa drei Stunden vor dem Spiel stattfand, hat eine Welle der Empörung ausgelöst, sowohl bei den Fans als auch bei den Vereinsvertretern.

Der Hamburger SV hat diesen Übergriff scharf verurteilt. Cornelius Göbel, Direktor für Fans, Kultur und Markenidentität beim HSV, äußerte Bestürzung über die Aggressionen, vor allem gegen harmlose Anhänger, einschließlich Frauen und älteren Menschen. „Das Verhalten der Angreifer war kein kleiner Ausrutscher“, betonte Göbel und distanzierte sich ausdrücklich von der Gewalt. Der HSV plant außerdem, über den 1. FC Köln Kontakt zu möglichen Opfern aufzunehmen und hat sich bei den Betroffenen und unbeteiligten Personen entschuldigt. „Wir möchten klarstellen, dass solche Übergriffe für uns inakzeptabel sind“, so Göbel.

Polizeiliche Maßnahmen und Ermittlungen

Die Polizei reagierte relativ schnell auf die Gewalttaten. Rund 30 Minuten nach den Vorfällen traf die Bereitschaftspolizei ein, konnte jedoch viele der Angreifer bereits nicht mehr erwischen, da diese geflüchtet waren. Bei den anschließenden Überprüfungen von mehr als 400 Personen wurden über 60 Vermummungsmaterialien und mutmaßliche Tatkleidung sichergestellt. Infolge der Vorfälle wurden mehrere Personen mit Aufenthaltsverboten für den Stadtteil St. Pauli belegt.

Das Landeskriminalamt hat Ermittlungen wegen schweren Landfriedensbruchs und Körperverletzung aufgenommen. Es wurden bereits Vorwürfe gegen die Angreifer laut, die den Eisernen Frieden und den Respekt gegenüber anderen Fans in Frage stellen. Christian Keller, Geschäftsführer des 1. FC Köln, verurteilte die Angriffe als „asozial“ und wies darauf hin, dass harmlose Passanten betroffen waren.

Öffentliche Reaktionen

Die Vorfälle haben nicht nur in Hamburg für Aufregung gesorgt, sondern auch in der Fußballgemeinde allgemein. Viele Fans und Vereinsvertreter fordern ein entschlossenes Handeln gegen Gewalt im Fußball. Der HSV hat angeboten, den Ermittlungsbehörden Unterstützung bei der Aufklärung der Geschehnisse zu bieten, was im Rahmen der Bemühungen geschieht, solchen Vorfällen in Zukunft vorzubeugen.

Stefan Kuntz, Vorstand des HSV, wird am Abend des 19. Januar um 18 Uhr im NDR 90,3 zu den Vorfällen Stellung nehmen. Die Stimmen der Fans werden dabei ebenso wichtig sein, um ein umfassendes Bild von der Lage zu erhalten. Die Polizei bittet um Zeugenhinweise, um die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.

Inmitten der Kontroversen wächst der Druck auf den HSV und die Liga, Maßnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit der Fans zu gewährleisten und die Gewalttaten im Fußball zu ächten.

Für weiterführende Informationen zu den Geschehnissen und den Reaktionen lohnt sich ein Blick in die Berichterstattung: Welt, NDR, PDF-Dokument.