Am Montag, den 10. März, plant die Gewerkschaft Verdi einen umfassenden Warnstreik am Flughafen Berlin-Brandenburg (BER), wodurch der reguläre Flugbetrieb vollständig eingestellt wird. Alle geplanten Abflüge sowie Ankünfte sind von diesem Streik betroffen, was zu massiven Einschränkungen im Luftverkehr führen wird. Die betroffenen Fluggäste sind angehalten, sich bei ihren Fluggesellschaften oder Reiseveranstaltern über mögliche Umbuchungen zu informieren. Der Sprecher des BER, Axel Schmidt, erklärte, dass der Flughafen selbst betriebsbereit ist, jedoch die Bodenverkehrsdienste bestreiken werden, die für die Abfertigung, Be- und Entladen, Reinigung und Einweisung der Flugzeuge zuständig sind.
Der bevorstehende Warnstreik richtet sich gegen die Arbeitgeber, die in den aktuellen Tarifverhandlungen kein Angebot unterbreitet haben. Verdi ruft insgesamt 23.000 Beschäftigte der Bodenverkehrsdienstleister an nahezu allen deutschen Flughäfen zum Streik auf, darunter auch in München, Stuttgart, Frankfurt, Köln/Bonn, Düsseldorf, Dortmund, Hannover, Bremen, Hamburg und Leipzig-Halle. Der Streik beginnt in der Nacht um 00:00 Uhr und endet um 23:59 Uhr, mit einer Kundgebung am Morgen in Frankfurt, wie maz-online.de berichtet.
Forderungen der Gewerkschaft
Verdi fordert eine Lohnerhöhung von 8 Prozent oder mindestens 350 Euro mehr pro Monat, zudem sollen Zuschläge für belastende und ungünstige Arbeitszeiten erhöht und die Ausbildungsvergütungen sowie Praktikantenentgelte um 200 Euro monatlich angehoben werden. Auch drei zusätzliche freie Tage gehören zu den Forderungen der Gewerkschaft. Arbeitgeber haben diese Forderungen als zu teuer abgelehnt, was die Verhandlungsbereitschaft spürbar belastet. Die nächste Verhandlungsrunde ist vom 14. bis 16. März 2025 in Potsdam angesetzt, während sich die Tarifverhandlungen in der Luftfahrt und anderen Sektoren zunehmend zuspitzen, wie zeit.de berichtet.
In der vergangenen Woche kam es bereits zu mehreren Warnstreiks in verschiedenen Bereichen, darunter Entsorgungsbetriebe und kommunale Einrichtungen. Die Konfliktlage bei den Tarifverhandlungen bleibt angespannt, was sich auch in der Intensität der Streikaktionen widerspiegelt. Insbesondere im Luftverkehr kam es während der letzten Tarifverhandlungen zu erheblichen Auseinandersetzungen. Laut der Analyse von iwd.de war die Konfliktintensität 2024 im durchschnittlich hoch, und widerholt nutzen Gewerkschaften das volle Spektrum des Arbeitskampfes.
Die Situation wird auch durch die allgemeine wirtschaftliche Lage verschärft, die von hoher Inflation geprägt ist. Diese führt dazu, dass Gewerkschaften versuchen, die Reallohnverluste auszugleichen und damit deutlich höhere Löhne fordern. Arbeitgeber sehen sich dabei jedoch mit ernsthaften Herausforderungen konfrontiert, die ihre Geschäftsmodelle in Frage stellen. In den letzten Tarifverhandlungen kam es zwar zu einigen Einigungen in anderen Branchen, doch im öffentlichen Sektor, und speziell im Luftverkehr, bleibt die Situation angespannt und volatiler.