Die einst reichlich vorhandenen Amphibien in Wilhelmsburg gehen zunehmend zurück, stellt der BUND fest. Frösche und Kröten, die einst wandernd über den Einlagedeich gezogen sind, werden immer seltener gesichtet. Dieser Schwund bedroht nicht nur die Vielfalt der Amphibien selbst, sondern hat auch negative Auswirkungen auf andere Arten wie die Störche, die auf sie als Nahrungsquelle angewiesen sind. Gisela Bertram, stellvertretende Vorsitzende des BUND Hamburg, warnt vor den dramatischen Konsequenzen des Rückgangs der Amphibien und fordert den Hamburger Senat dazu auf, Maßnahmen zum Schutz der Artenvielfalt zu ergreifen.
Die Versiegelung von Lebensräumen durch den Bau von Gebäuden, Gewerbegebieten und Straßen wird als eine Hauptursache für den Rückgang der Amphibien in Wilhelmsburg identifiziert. Die zunehmende Zerstörung natürlicher Lebensräume gefährdet nicht nur die Existenz der Amphibien, sondern bedroht auch das Gleichgewicht des gesamten Ökosystems. Der BUND fordert daher den Schutz und die Erhaltung der verbliebenen natürlichen Landschaften in hoch verdichteten Städten wie Hamburg.
Um den Amphibienschwund aufzuhalten, empfiehlt der BUND die Einrichtung von Querungshilfen an bestehenden Straßen sowie die Sicherstellung ausreichender Wasserressourcen in Gewässern. Zudem wird die Reduzierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln als notwendig erachtet, um die Amphibien zu schützen. Der Appell richtet sich auch an die Landwirte, klare Abstandsregelungen für den Einsatz von Spritzmitteln einzuhalten, um ihre Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren.
Der Hamburger Senat wird aufgefordert, gesetzliche Regelungen zum Schutz der Biodiversität zu erlassen und bestehende Naturflächen zu erhalten. Trotz der Herausforderungen betont der BUND die positiven Effekte von Artenschutzprojekten, bei denen freiwillige Helferinnen und Helfer aktiv sind. Durch solche Maßnahmen konnte bereits eine signifikante Verbesserung des Lebensraums von Amphibien in bestimmten Gebieten erreicht werden. Personen, die sich für den Artenschutz engagieren möchten, werden ermutigt, sich beim BUND zu melden und aktiv zu werden.