Am 2. Februar 2025 wurde eine Temperaturerhöhung am Nordpol verzeichnet, die über dem Gefrierpunkt lag. Diese Entwicklung ist Teil eines besorgniserregenden Trends, der die Arktis dramatisch verändert, wie die Universität Hamburg berichtet. Prof. Dr. Dirk Notz und Prof. Dr. Julienne Stroeve haben in einer aktuellen Studie herausgefunden, dass die globale Durchschnittstemperatur bis zum Jahr 2100 um 2,7 Grad Celsius steigen könnte, selbst wenn die derzeitigen Klimaziele eingehalten werden. Diese Erwärmung hat massive Konsequenzen für das arktische Ökosystem und die dort lebenden Menschen.
Unter den Auswirkungen wird erwartet, dass das Nordpolarmeer im Sommer monatelang eisfrei sein wird – ein Zustand, der zuletzt vor etwa 130.000 Jahren beobachtet wurde. Besonders besorgniserregend ist der Anstieg des Meeresspiegels durch das Schmelzen der Gletscher in Grönland, der global um bis zu 20 Zentimeter zunehmen könnte. Darüber hinaus könnte etwa die Hälfte der Permafrostböden auftauen, was nicht nur Kohlendioxid freisetzt, sondern auch die Bodenstabilität gefährdet.
Konsequenzen der Erwärmung
Die Auswirkungen dieser Erderwärmung sind gravierend. Zunehmende Temperaturen führen zu einem Rückgang des arktischen Meereises, wie auch eine Studie der Colorado University zeigt. Diese wurde veröffentlicht in der Fachzeitschrift „Nature Reviews Earth & Environment“ und beschreibt, dass die Arktis bis zur Mitte des Jahrhunderts möglicherweise eisfrei wird, unabhängig von den globalen Treibhausgasemissionen. Früheste eisfreie Bedingungen im September könnten bereits zwischen 2020 und 2030 auftreten.
Die Ursachen für den Verlust des Meereises sind vielfältig: Anthropogene Emissionen, atmosphärischer und ozeanischer Wärmetransport sowie positive Rückkopplungen tragen dazu bei. Die negativen Auswirkungen betreffen nicht nur die arktischen Tiere, wie Eisbären und Robben, sondern auch die lokalen Gemeinschaften, deren Jagd- und Transportwege durch den Verlust des Meereises stark beeinträchtigt werden. Zusätzliche Informationen zu diesen Veränderungen belegen, dass arktische Fische und Plankton nicht an wärmeres Wasser angepasst sind, was zu einem Schrumpfen der Bestände führen könnte.
Ein Blick in die Zukunft
Langfristig könnte die Eisbärenpopulation bis 2050 um zwei Drittel zurückgehen, wie aktuelle Studien belegen. Die Indigenen, die vor Ort leben, sind ebenfalls stark betroffen von den Veränderungen, die nicht nur ihre Lebensweise, sondern auch ihre Kultur gefährden. Der Klimawandel führt zudem zu einem Anstieg politischer Konflikte um die Ressourcen in der Arktis, was die Notwendigkeit unterstreicht, internationale Zusammenarbeit zu fördern.
Die Studie von Notz und Stroeve hebt hervor, dass die Erwärmung um 2,7 Grad nur durch die Einhaltung der Klimaziele erreicht werden kann, und fordert damit dringende politische Maßnahmen. Die aktuellen Entwicklungen in der Arktis sind nicht nur lokal, sondern haben globale Konsequenzen, die durch Rückkopplungseffekte das Klima weltweit beeinflussen können.