95-Jährige Holocaust-Leugnerin zu Haftstrafe verurteilt: Neue Entscheidung in Hamburg

Haftstrafe für Holocaust-Leugnerin (95): Ein unglaublicher Fall der Unbelehrbarkeit

In einem bemerkenswerten Fall hat das Landgericht Hamburg eine 95-jährige Frau aus Vlotho zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von einem Jahr und vier Monaten verurteilt. Ursula H., die mehrfach wegen Volksverhetzung verurteilt wurde, leugnete wiederholt den Massenmord in Auschwitz. Die Richterin betonte, dass die Angeklagte wissentlich die Unwahrheit verbreitet habe.

Die Anklage bezog sich auf zwei Fälle von Volksverhetzung. Ursula H. behauptete während des Lüneburger Prozesses gegen Oskar Gröning, dass Auschwitz lediglich ein Arbeitslager gewesen sei. In einem NDR-Interview bestritt sie sogar die Massenvernichtung von Menschen in Auschwitz. Historiker schätzen, dass allein in Auschwitz-Birkenau über 1,1 Millionen Menschen von den Nazis ermordet wurden.

Die Holocaust-Leugnerin ist in rechtsextremen Kreisen bekannt und beliebt. Bereits 2015 wurde sie zu zehn Monaten Gefängnis ohne Bewährung verurteilt. Trotz Berufung dauerte es neun Jahre, bis der Prozess in Hamburg stattfand. Die Staatsanwaltschaft bezeichnete sie als ‚unbelehrbar‘, während der Verteidiger auf Freispruch plädierte.

Während des Prozesses kam es zu lautstarken Zwischenrufen von Unterstützern der Angeklagten, die sogar das letzte Wort der Frau unterbrachen. Einige verließen den Raum als Zeichen des Protests. Die Richterin wies sie jedoch barsch zurecht und betonte, dass solche Störungen nicht geduldet werden.

Mit dem aktuellen Urteil setzt sich die langjährige rechtliche Auseinandersetzung mit Ursula H. fort. Seit ihrer ersten Verurteilung 2004 hat sie mehrere Geldstrafen und Gefängnisstrafen erhalten. Die jüngste Strafe von einem Jahr und vier Monaten zeigt deutlich, dass die Justiz trotz ihres fortgeschrittenen Alters konsequent gegen Verstöße gegen das Gesetz vorgeht.