Robert Habeck, der Kanzlerkandidat der Grünen, hat seine umfassende „Zukunftsagenda“ vorgestellt, die sich auf vier zentrale Themenfelder konzentriert: Bildung, Investitionen, Künstliche Intelligenz und Bürokratieabbau. Laut Sächsische.de strebt er ein ambitioniertes Ziel an, die Bürokratie in Deutschland innerhalb von vier Jahren um 25 Prozent zu reduzieren. Die Finanzierung dieser Maßnahmen soll unter anderem durch eine Reform der Schuldenbremse und einen kreditfinanzierten Deutschlandfonds gesichert werden. Aktuell kommen die Grünen in Umfragen auf 13 bis 15 Prozent und könnten somit eine Rolle als kleinerer Koalitionspartner unter Unionsführung übernehmen.

Ein wesentlicher Bestandteil der Agenda betrifft die Bildungsreform. Habeck plant einen nationalen Bildungspakt mit den Regierungschefs der Bundesländer, um gemeinsame Ziele und Mindeststandards festzulegen. Bis 2026 sollen jährlich 10 Milliarden Euro aus dem Deutschlandfonds in die Sanierung von Schulgebäuden investiert werden, während auch Verhandlungen über die Aufstockung des Lehrpersonals und den Einsatz von Schulsozialarbeitern anstehen. Ziel ist es, innerhalb von 100 Tagen eine Einigung zu erzielen.

Digitalisierung und Künstliche Intelligenz

Im Bereich Bildung zeigt sich ein wachsender Einfluss digitaler Technologien. Künstliche Intelligenz wird als die nächste disruptive Technologie angesehen, die das Bildungswesen nachhaltig verändern könnte. Laut bildungsklick.de haben über die Hälfte der Lehrkräfte KI-Anwendungen bereits in ihrem Unterricht genutzt. Auch die Kultusministerkonferenz empfiehlt einen „konstruktiv-kritischen“ Umgang mit KI in Schulen. Generative KI und intelligente Tutorsysteme bieten Neues für das Lernen, denn sie können personalisierte Übungen und adaptive Lernpfade gestalten.

Experten betonen, dass Künstliche Intelligenz nicht Lehrer ersetzt, sondern sie unterstützt. Neben den Chancen, die ein optimierter Lernprozess mit sich bringt, müssen ethische Fragen und Medienkompetenz thematisiert werden. Eine systematische Ausbildung und Fortbildung von Lehrkräften im Umgang mit KI ist ebenfalls geplant, wobei

Künstliche Intelligenz-Campus einen datenschutzkonformen Ansatz verfolgt, um entsprechende Technologien in Schulen nutzbar zu machen.

Bürokratieabbau und innovative Technologien

Ein weiterer zentraler Punkt der Agenda ist der Bürokratieabbau, der als Hindernis für wirtschaftliches Wachstum identifiziert wurde. Jedes Ministerium soll Praxis-Checks durchführen und Entbürokratisierungspakete entwickeln. Im ersten Jahr soll der Bürokratieaufwand um 10 Prozent verringert und insgesamt in vier Jahren um 25 Prozent gesenkt werden. Diese Maßnahmen sind Teil eines umfassenden Plans, um innovative Technologien voranzutreiben, insbesondere im Bereich Quantencomputing, um den deutschen Kapitalmarkt zu modernisieren und Regeln zu vereinfachen.

Familien sollen ebenfalls entlastet werden, indem das Mindestelterngeld von 300 auf 500 Euro angehoben und der Höchstbetrag von 1.800 Euro auf 2.400 Euro erhöht wird. Vorgeschlagen werden zudem finanzielle Unterstützungen für Alleinerziehende sowie Maßnahmen, die Familien jährliche Einsparungen von 1.000 Euro durch günstigeren Strom und Bahnfahren ermöglichen sollen.