Am Mittwoch um 11:00 Uhr gibt es einen Ausblick auf die Grüne Woche, die vom 17. bis 26. Januar auf dem Berliner Messegelände stattfindet. Die Berliner Messe und der Deutsche Bauernverband werden konkret die Auswirkungen des kürzlich aufgetretenen Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche (MKS) thematisieren. Bauernpräsident Joachim Rukwied wird darüber informieren, wie diese Seuche die Agrarmesse und die Landwirtschaft beeinflusst.
In Deutschland wurde in der vergangenen Woche der erste Ausbruch der Maul- und Klauenseuche seit über 35 Jahren festgestellt. Der Virus wurde in einer Wasserbüffelherde in Hönow, im Landkreis Märkisch-Oderland, nachgewiesen. Aufgrund dieser Entwicklung wird es in diesem Jahr auf der Messe keine Paarhufer wie Rinder, Schafe oder Ziegen zu sehen geben. Stattdessen liegt der Fokus auf der Präsentation von Pferden sowie anderen Nutz- und Heimtieren.
Änderungen im Messeprogramm
Die Auswirkungen des Seuchen-Ausbruchs sind weitreichend. Der Veranstalter erwartet etwa 300.000 Gäste und 1.400 Aussteller während der zehn Messetage, jedoch werden weniger Tiere ausgestellt, um die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen. Das Live-Programm der Grünen Woche wurde entsprechend geändert, sodass Shows mit Pferden, Kaninchen und Eseln anstelle der ursprünglich geplanten Tierpräsentationen stattfinden.
Zusätzlich plant ein Bündnis von rund 60 Organisationen am Wochenende eine Großdemonstration unter dem Motto „Wer profitiert hier eigentlich?“. Dies geschieht zeitgleich mit der Grünen Woche und beinhaltet Forderungen nach einer sozial-ökologischen Agrarwende. Die Kampagnenleiterin Anne Skambraks äußert dabei ihre Erwartungen an die zukünftige Bundesregierung. Es sind bis zu 10.000 Teilnehmer angemeldet, die die Veranstalter und die politischen Entscheidungsträger auffordern, nachhaltig zu handeln.
Folgen für die Landwirtschaft
Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche besorgt nicht nur die Messeveranstalter, sondern hat auch weitreichende Folgen für die Landwirtschaft in Deutschland. Die Weltorganisation für Tiergesundheit hat die Anerkennung des Landes als „frei von Maul- und Klauenseuche ohne Impfung“ aufgehoben, was zu erheblichen Handelshemmnissen führen könnte. Exporte von Milch, Milchprodukten sowie Fleisch und Fleischprodukten könnten stark eingeschränkt oder gar unmöglich werden. Insbesondere Südkorea hat bereits den Import von Schweinefleisch aus Deutschland gestoppt.
Insgesamt erhält die Grüne Woche in diesem Jahr durch die Seuche eine besondere Brisanz, die nicht nur das Messegeschehen, sondern auch die heimische Landwirtschaft stark beeinflusst. Die Diskussion um die Auswirkungen der MKS und die Anforderungen an die Agrarpolitik steht im Mittelpunkt der Betrachtungen während der Messe.
Für weitere Informationen zu den aktuellen Entwicklungen, können Sie die Artikel auf Tagesspiegel, rbb24 und agrarheute nachlesen.