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Großeltern als Betreuungslösung: Deutschlands Kita-Platzmangel und die Belastung der älteren Generation

Umdenken im deutschen Betreuungssystem: Großeltern als Retter in der Not?

In Deutschland wird das Betreuungssystem für Kinder zunehmend zur Herausforderung. Laut Schätzungen fehlen hierzulande rund 430.000 Kita-Plätze, vor allem in den westdeutschen Bundesländern. Diese Lücke wird oft von Familienmitgliedern und Freunden geschlossen, wobei vor allem die ältere Generation, also die Großeltern, einspringt, um ihre Kinder zu unterstützen.

Ein Problem, das vor allem Frauen betrifft, die nach wie vor den Großteil der Erziehungsarbeit übernehmen. Während Mütter im Durchschnitt 14 Monate Elternzeit nehmen, sind es bei den Vätern lediglich knapp vier Monate. Dies führt nicht nur zu finanziellen Einbußen für die Frauen, sondern auch zu Nachteilen auf dem Arbeitsmarkt. Oftmals arbeiten sie nach der Elternzeit in Teilzeit, da das Angebot an Ganztagsbetreuung nicht ausreichend ist. Dies hat zur Folge, dass gut ausgebildete Frauen dem Arbeitsmarkt fernbleiben.

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Eine Lösung könnte das Modell aus Schweden sein, welches eine großzügige Elternzeit für Großeltern vorsieht. Laut einer Forsa-Umfrage betreuen bereits über die Hälfte der 50- bis 64-jährigen Großeltern regelmäßig ihre Enkel. Durch ein solches Modell hätten sie mehr Zeit, um ihre Enkelkinder zu betreuen, und möglicherweise würden auch ihre finanziellen Einbußen kompensiert – ähnlich wie es in Schweden der Fall ist.

Ein möglicher Ausweg?

Die aktuellen Zahlen des Mikrozensus des Statistischen Bundesamtes und des DIW Berlin zeigen, dass die Rolle der Großeltern in der Kinderbetreuung zunehmend wichtiger wird. Eine Anpassung des deutschen Betreuungssystems an das schwedische Modell könnte nicht nur die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern, sondern auch die Ungleichheiten auf dem Arbeitsmarkt verringern.

Es bleibt abzuwarten, ob Deutschland diesem Beispiel folgen wird und ob Großeltern in Zukunft eine größere Rolle in der Kinderbetreuung einnehmen werden. Die Diskussion um die Unterstützung von Familien und die Entlastung der älteren Generation ist in vollem Gange, und es scheint, dass neue Modelle und Ideen dringend von der Politik benötigt werden, um die aktuellen Herausforderungen zu bewältigen.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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