Die Erkältungswelle in Sachsen wird zunehmend von Grippeviren dominiert, wie die Landesuntersuchungsanstalt bestätigt. Seit der zweiten Januarwoche ist ein sprunghafter Anstieg der Grippefälle zu verzeichnen. In Dresden stieg die Anzahl nachweislich Infizierter in dieser Grippesaison, die seit Anfang Oktober läuft, von 257 in der ersten Januarwoche auf 472 und lag in der dritten Januarwoche bei 632. Eine zunehmend besorgniserregende Situation, die auch in den Zahlen der Hospitalisierungen sichtbar wird.
Seit Beginn der Grippesaison mussten 28 Personen wegen einer Influenza-Infektion in ein Krankenhaus eingeliefert werden, wobei 21 der Fälle nach dem Jahreswechsel auftraten. Die genaue Zahl der Grippe-Sterbefälle wird vom Gesundheitsamt nicht angegeben, jedoch ist bekannt, dass in Sachsen bislang zehn Menschen im Alter zwischen 48 und 92 Jahren an Influenza verstorben sind. Vorangegangene Saisonberichte zeigen, dass in der letzten Grippesaison 2.448 Influenza-Infektionen und 19 Todesfälle in Dresden registriert wurden. In der Saison 2022/23 waren es sogar 3.692 Infektionen und 30 Opfer.
Multifaktorielle Problematik der Atemwegserkrankungen
Zusätzlich zur Grippe sind auch Infektionen mit dem Coronavirus und dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) angestiegen. Seit Oktober verzeichnete man in Dresden 1.686 positive PCR-Tests auf Corona, wobei 124 davon im neuen Jahr festgestellt wurden. Die stärkste Betroffenheit zeigen ältere Menschen: Im Freistaat Sachsen starben seit Oktober 154 Patienten an Covid, im Durchschnitt 85 Jahre alt. Zudem wurden in diesem Jahr 71 Fälle von RSV-Infektionen in Dresden diagnostiziert.
Die deutschlandweite Beobachtung der Atemwegserkrankungen zeigt eine gemischte Lage. Laut dem Infektionsradar des Bundesministeriums für Gesundheit sind die Arztbesuche wegen Atemwegsinfektionen in der Woche vom 6. bis 12. Januar 2025 bei etwa 1.732 pro 100.000 Einwohnern stabil geblieben, während der Trend für die letzten vier Wochen um über 14 Prozent zurückging. Bei schweren Atemwegserkrankungen stieg die Hospitalisierungsrate und liegt bei durchschnittlich 18 pro 100.000 Einwohnern.
Grippewelle 2025 – Ein gesamtdeutsches Phänomen
Die Grippesaison in Deutschland, die von Oktober bis Mai dauert, hat mit einem deutlichen Anstieg der Inzidenz zu kämpfen. Die Grippe-Inzidenz liegt bei 13,43 Fällen pro 100.000 Einwohner und zeigt kaum Veränderungen in den letzten vier Wochen. Im Rahmen der virologischen Überwachung konnten verschiedene Virusarten, einschließlich grippaler Erreger, nachgewiesen werden. Dominierender Subtyp ist das A(H1N1)pdm09 Virus.
In der aktuellen Kalenderwoche zeigte sich eine rückläufige Tendenz bei den akuten Atemwegserkrankungen bei Erwachsenen, während bei Kindern, insbesondere Kleinkindern, ein Anstieg zu verzeichnen ist. Die Inzidenzen der grippeähnlichen Erkrankungen (ILI) belaufen sich auf etwa 1.200 pro 100.000 Einwohner, was auf eine hohe Aktivität der Atemwegserkrankungen hinweist. Die Situation bleibt also angespannt, mit einer steigend besorgniserregenden Belastung der Gesundheitssysteme.
Für weitere Informationen zu den aktuellen Entwicklungen bei Atemwegserkrankungen in Deutschland wird auf das [Robert Koch-Institut] verwiesen. Die Sächsische.de liefert spezifische Daten zur Situation in Dresden, während news.de die bundesweiten Entwicklungen beleuchtet.