In dieser Grippesaison zeigt sich ein alarmierender Anstieg an Atemwegserkrankungen, insbesondere unter Schulkindern in Deutschland. Laut dem SWR sind fast ein Drittel der Erkrankten in der letzten Woche unter 18 Jahre alt. Die Situation in Baden-Württemberg ist besonders besorgniserregend, da viele Schulkinder mit schweren Atemwegs-Infektionen ins Krankenhaus eingeliefert werden. Diese Entwicklung spiegelt sich auch im höheren bundesweiten Erkrankungsrisiko wider, wo fast jedes sechste Schulkind betroffen ist.

In der Woche des 27. Januar wurden in Baden-Württemberg allein rund 4.000 Fälle des Influenza-Virus gemeldet. Dieser Trend wird sowohl von dem ZDF als auch vom Robert Koch-Institut (RKI) bestätigt. Rund 17.180 von 100.000 Kindern im Alter von 5 bis 14 Jahren leiden mittlerweile an akuten Atemwegserkrankungen, was deutlich mehr ist als noch im Vorjahr.

Steigende Hospitalisierungszahlen

Besonders besorgniserregend ist, dass sich die Zahl der schwer verlaufenden Fälle bei Schulkindern seit Jahreswechsel mehr als verdreifacht hat. Aktuellen Berichten zufolge wurden 70 Prozent der hospitalisierten Kinder wegen einer Grippe-Diagnose eingeliefert. Während viele Schulen mit einer hohen Zahl an Fehlzeiten kämpfen – im Schnitt fehlen zwei bis drei Schüler pro Klasse – sind auch zahlreiche Lehrer krank, was zu weitergehenden Unterrichtsausfällen führt.

Laut dem Spiegel sind die aktuellen Zahlen der schwer erkrankten Kinder deutlich höher als in den Grippewellen der Vorsaisons. Neben Grippeviren sind auch COVID-19 und Erkältungen weiter verbreitet, was zur allgemeinen Erhöhung der Atemwegserkrankungen beiträgt. Auch die Zahl der Arztbesuche bei 5- bis 14-Jährigen hat sich signifikant erhöht und liegt aktuell bei etwa 5.150 pro 100.000, verglichen mit 4.050 in der Vorwoche und 3.610 im Vorjahr.

Impfquoten und Empfehlungen

Die Impfquoten zeigen ein besorgniserregendes Bild: In Baden-Württemberg haben sich in der Saison 2023/24 lediglich 28 Prozent der über 60-jährigen Versicherten gegen Grippe impfen lassen, während dieser Wert bundesweit durchschnittlich bei 42 Prozent liegt. Das Landesgesundheitsamt wirft einen Schatten auf die mögliche Wirksamkeit der Impfung, da weniger Impfungen gegen Influenza und COVID-19 als in den Vorjahren absolviert wurden. Der leitende Infektiologe am Universitätsklinikum Freiburg, Siegbert Rieg, empfiehlt dringend, sich auch jetzt noch gegen die Grippe impfen zu lassen.

Die Situation bleibt angespannt. Der Höhepunkt der Grippewelle steht wahrscheinlich noch bevor, und die Gesundheitsbehörden empfehlen weitere Vorsichtsmaßnahmen, um die Verbreitung der Viren einzudämmen. Schulkinder und deren Familien sind besonders aufgerufen, gesundheitliche Vorsorgemaßnahmen ernst zu nehmen.