Die Grippewelle für die Saison 2024/25 hat in Bayern begonnen und zeigt bereits besorgniserregende Zahlen. Laut dem Merkur wurden in den ersten drei Wochen des Jahres über 6.000 Grippefälle gemeldet, was mehr als doppelt so vielen Fällen entspricht wie im letzten Quartal 2024. Für die zweite Kalenderwoche 2025 sind bereits 2.086 neue Influenza-Fälle registriert worden, davon allein über 1.000 in Oberbayern.

Der Höhepunkt der Welle wird für Mitte Februar 2025 prognostiziert. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine Grippeimpfung für alle Personen ab 60 Jahren, jedoch lag die Impfquote in dieser Altersgruppe in Bayern im Winter 2023/24 bei erschreckenden 35%. Dies ist besonders alarmierend, da die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die EU eine Impfquote von 75% anstreben. Im bundesweiten Vergleich belegt Bayern den vorletzten Platz hinsichtlich der Impfquote.

Regionale Verteilung der Fälle

Oberbayern, mit 4,5 Millionen Einwohnern der bevölkerungsreichste Regierungsbezirk, hat in der ersten und zweiten Kalenderwoche mehr als 1.000 Influenza-Fälle registriert. In anderen Regierungsbezirken wie Nürnberg, Schwaben und Unterfranken schwanken die Fallzahlen zwischen 130 und 250, was darauf hindeutet, dass die Infektion in unterscheidlichem Maße verbreitet ist.

Die Corona-Pandemie hatte in den vorangegangenen Jahren Einfluss auf die Verhalten der Bevölkerung hinsichtlich Impfungen. So verringerte sich die Impfquote in Deutschland von 47% im Jahr 2021 auf 43% im Jahr 2022, was die Bedeutung einer Auffrischung der Grippeimpfung zusätzlich unterstreicht. Die Daten zeigen, dass in Deutschland die Impfquote für über 65-Jährige im internationalen Vergleich niedrig ist, verglichen mit Ländern wie Dänemark (78%) und Irland (76%) zeigt.

Gesetzliche Rahmenbedingungen

Das Infektionsschutzgesetz (IfSG) regelt die Meldepflicht von Erkrankungen, zu denen auch die Influenza zählt. Ein Ziel des Gesetzes ist die frühzeitige Erkennung von Infektionen, um die Verbreitung zu verhindern. Ärzte und Labore in Bayern sind verpflichtet, Influenza-Fälle an das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) zu melden berichtet.

Die aktuelle Lage macht deutlich, wie wichtig Impfungen sind, um die Bevölkerung zu schützen, insbesondere gefährdete Gruppen wie ältere Menschen. Trotz der Empfehlungen bleibt die Zahl der Geimpften in Bayern jedoch niedrig, und es ist zu hoffen, dass ein weiteres Ansteigen der Fallzahlen in den kommenden Wochen nicht zu ernsthaften gesundheitlichen Bedrohungen führt.