Vorfall | Gesundheitskrise |
---|---|
Ort | Deutschland |
Die Grippewelle in Deutschland nimmt an Fahrt auf. Laut aktuellen Berichten des RKI, die am 9. Januar 2025 veröffentlicht wurden, steigt die Zahl der gemeldeten Influenza-Fälle deutlich an. In der Kalenderwoche vom 30. Dezember 2024 wurden ca. 4.560 Influenza-Infektionen verzeichnet, was einen signifikanten Anstieg von etwa 1220 Fällen in der Woche vom 2. Dezember darstellt. Die Grippewelle startet in der Regel zu Beginn des Januars und kann bis zu vier Monate andauern.
Die Auswertung der Patientenproben zeigt, dass die Grippewelle definiert wird, wenn in jeder fünften Probe Influenza-A- oder B-Viren nachgewiesen werden. Zudem ist die Anzahl der Krankenhauseinweisungen gestiegen: In der Woche vom 2. Dezember lag der Anteil der Patienten mit Grippe-Diagnose bei 18 Prozent, während es in der darauffolgenden Woche bereits 27 Prozent waren. Diese steigende Tendenz ist besorgniserregend, da in der Saison 2024/25 bereits 40 Todesfälle im Zusammenhang mit Influenza gemeldet wurden, 80 Prozent der Verstorbenen waren über 60 Jahre alt.
Rückgang bei Atemwegsinfektionen
Parallel zu den steigenden Grippezahlen wurde ein Rückgang bei der Aktivität akuter Atemwegsinfektionen beobachtet. In der ersten Woche des neuen Jahres erkrankten 6300 von 100.000 Einwohnern an diesen Infektionen, verglichen mit 7900 der Vorwoche. Dies betrifft vor allem die Anzahl der ärztlichen Konsultationen und bestätigt damit die aktuellen Daten des Infektionsradars des Bundesministeriums für Gesundheit. Hier wurde eine sinkende Tendenz bei den Arztbesuchen wegen Atemwegserkrankungen festgestellt, die in der Wochenbilanz vom 30. Dezember 2024 bis 5. Januar 2025 etwa 1.088 pro 100.000 Einwohner betrugen.
Die Schwere der Atemwegserkrankungen zeigt sich durch einen Anstieg der Hospitalisierungen. In den letzten Wochen musste durchschnittlich 16,3 Menschen pro 100.000 Einwohner mit schweren Atemwegserkrankungen hospitalisiert werden. Dies steht im Gegensatz zu einem Rückgang der Hospitalisierungen wegen COVID-19, während die Zahl der Fälle des Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) ebenfalls angestiegen ist. In der Woche vom 30. Dezember wurden 967 RSV-Fälle registriert.
Aktuelle Gesundheitslage in Deutschland
Die COVID-19-Situation zeigt ebenfalls eine Abnahme in den letzten Wochen. Die 7-Tage-Inzidenz für COVID-19 liegt am 9. Januar 2025 bei 5,3 pro 100.000 Einwohner. In der ersten Kalenderwoche dieses Jahres wurden 119 Corona-Todesfälle gemeldet. Die Viruslast im Abwasser und die Krankenhausaufenthalte bei COVID-19-Patienten sind ebenfalls rückläufig.
Die gesamte Gesundheitslage wird durch verschiedene Indikatoren beurteilt, einschließlich der Viruslast im Abwasser, der Grippe-Inzidenzen und der hospitalisierten Fälle. Trotz der allgemeinen Rückgänge ist die Belastung des Gesundheitssystems nach wie vor zu beobachten. Die Auslastung der Intensivbetten liegt aktuell bei 84,4 Prozent, während die Belegungsquote auf Normalstationen bei 80,5 Prozent beträgt.
Die Informationen zu den Infektionszahlen und der Gesundheitslage stammen aus verschiedenen epidemiologischen Berichten. lvz.de hat die anfängliche Einschätzung zur Grippewelle geliefert, ergänzt durch die umfassende Analyse der aktuellen Atemwegsinfektionen von news.de und den neuesten Daten des RKI, welche die Ansicht der aktuellen Situation auf epidemiologischer Basis unterstützen.