Im Jahr 2023 wurden in Deutschland bis Ende Oktober 16.601 Graffiti-Delikte auf Anlagen und Fahrzeugen der Deutschen Bahn registriert, was einen Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren darstellt. Der Großteil dieser Vandalismusfälle entfiel auf Berlin, wo alleine 1.866 Taten angezeigt wurden, gefolgt von München mit 843 Delikten. Auch andere Städte wie Frankfurt am Main (233), Hamburg (225) und Leipzig (202) wiesen hohe Fallzahlen auf.
Die Deutsche Bahn verzeichnete nicht nur eine Erhöhung der Delikte, sondern auch einen konstanten finanziellen Schaden in Höhe von rund 12 Millionen Euro. Im Jahr 2022 entsprachen Graffiti-Schmierereien mit 24.000 Fällen dem größten Anteil am Vandalismus in diesem Bereich. Im Vergleich dazu waren 2021 etwa 12,2 Millionen Euro an Schäden durch Graffiti entstanden.
Details zu den Vorfällen und deren Konsequenzen
Laut den Berichten wurden 2022 in Berlin und Brandenburg etwa 4.000 Fälle in Regional- und S-Bahnzügen festgestellt. Die Deutsche Bahn arbeitet intensiv daran, die Schäden zu minimieren und nutzt dabei spezielle Schutzlacke sowie vermehrte Videotechnik zur Identifizierung von Verdächtigen. Von Januar bis Mai 2023 wurden bereits knapp 1.200 Verdächtige ermittelt, darunter mehr als 300 auf frischer Tat, und jährlich stellen die Sicherheitskräfte der DB rund 3.200 Täter.
Diejenigen, die bei Graffiti-Vandalismus erwischt werden, müssen mit ernsthaften Konsequenzen rechnen; im Extremfall drohen bis zu zwei Jahre Gefängnis. Die DB kann materielle Schäden bis zu 30 Jahre rückwirkend geltend machen und verfolgt konsequent jeden Fall von Vandalismus, um zivilrechtliche Ansprüche gegen die Verantwortlichen durchzusetzen. Die Neulackierung eines betroffenen Nahverkehrstriebwagens kann bis zu 30.000 Euro kosten und dauert etwa sieben Tage, währenddessen fällt der Zug aus.
Diese Entwicklungen verdeutlichen, wie ernst die Deutsche Bahn die Problematik des Graffiti-Vandalismus nimmt und welche Maßnahmen ergriffen werden, um die Sicherheit und den Zustand der Infrastruktur zu gewährleisten. Die Kooperation mit der Bundespolizei und die Einführung von spezialisierten Einsatzteams sind Teil dieser Strategie, um weitere Delikte zu verhindern und Täter zur Rechenschaft zu ziehen.