Vorfall | Einbruch, Diebstahl |
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Uhrzeit | 10:00 |
Ort | Manching, Ingolstadt, Berlin, Schwerin |
Festnahmen | 4 |
Im November 2022 wurde das Kelten Römer Museum in Manching Ziel eines spektakulären Einbruchs, bei dem ein über 2.100 Jahre alter Goldschatz gestohlen wurde. Dieser Goldschatz gilt als der größte keltische Goldfund des 20. Jahrhunderts und wurde 1999 von Archäologen bei Manching entdeckt. Die umfangreiche Sammlung umfasst etwa 480 Münzen sowie einen Goldklumpen, die größtenteils weiterhin verschwunden sind. Der Prozess gegen vier Männer, die für diesen Diebstahl verantwortlich gemacht werden, begann am Dienstag vor dem Landgericht Ingolstadt.
Die vier Angeklagten, alle im Alter von 43 bis 51 Jahren, stammen aus dem Raum Schwerin sowie aus Berlin. In den kommenden 31 Verhandlungstagen bis Juni 2024 wird erwartet, dass die Hintergründe des Einbruchs und die Rolle der Beschuldigten eingehend untersucht werden. Die Staatsanwaltschaft hat die Männer wegen schweren Bandendiebstahls angeklagt und sie befinden sich seit ihrer Festnahme im Juli 2023 in Untersuchungshaft.
Der Einbruch und seine Folgen
In nur wenigen Minuten drangen die Einbrecher in das Museum ein und entwendeten den wertvollen Goldschatz. Der insgesamt rund 3,7 Kilogramm schwere Schatz hat einen geschätzten Wert von mehreren Millionen Euro. Ein Berliner Beschuldigter hatte bei seiner Festnahme 18 Goldklumpen bei sich, die als eingeschmolzene Münzen aus dem Manchinger Goldschatz identifiziert wurden. Die Ermittlungen haben zudem ergeben, dass die Angeklagten mit etwa 30 weiteren Einbrüchen in Deutschland und Österreich in Verbindung gebracht werden.
Die Bedeutung des Goldschatzes kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Wissenschaftler betonen die herausragende kulturelle und historische Relevanz, die sich aus der keltischen Geschichte ergibt. Diese reicht zurück bis in die Hallstattzeit (ca. 800-500 v. Chr.) und setzt sich in der Latènezeit (ca. 500 v. Chr. bis zur Zeitenwende) fort. Die Kelten entwickelten eine hochentwickelte Gesellschaft, gekennzeichnet durch kunstvolle Metallarbeiten und weitreichende Handelsbeziehungen, die bis ins Mittelmeer reichten. Ihr Erbe findet sich nicht nur in archäologischen Funden, sondern auch in keltischen Mythen und Legenden, die bis heute faszinieren.
Kulturelle Bedeutung der Kelten
Keltische Mythen erzählen von starken Helden und faszinierenden Figuren, wie Cú Chulainn oder der Göttin Brigid. Die Keltische Kultur, prägte nicht nur den europäischen Kontinent, sondern hat auch ihre Spuren in der heutigen Gesellschaft hinterlassen. Feste wie Samhain und Beltane sind tief in der keltischen Spiritualität verwurzelt und die keltische Symbolik findet sich in Form von Tattoos, Schmuck und Mode in der modernen Welt.
Der aktuelle Prozess ist mehr als nur ein Gerichtsverfahren. Er wirft ein Licht auf die Bedeutung der keltischen Geschichte, die bis heute lebendig ist, sowohl in der Wissenschaft als auch in der Popkultur, wo die Faszination für die Kelten in Filmen und Fantasy-Literatur zum Ausdruck kommt. Die Hoffnung der Wissenschaftler liegt darin, durch den Prozess neue Hinweise auf die verschwundenen Teile des Goldschatzes zu erhalten, während das Schicksal der Angeklagten weiterhin ungewiss bleibt. Die Beschuldigten haben sich bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert, sodass unklar bleibt, ob sie während des Verfahrens Aussagen tätigen werden.
Für weitere Informationen zu diesem Fall lesen Sie die Berichte von PNP und Augsburger Allgemeine, die umfassende Details über den Diebstahl und den aktuellen Prozess liefern. Zudem bietet Runental spannende Einblicke in die Welt der Kelten und deren kulturelles Erbe.