Die Deutsche Eislauf-Union (DEU) zeigt sich optimistisch, nachdem das Paar Minerva Hase und Nikita Wolodin bei der Eiskunstlauf-Europameisterschaft in Tallinn die Goldmedaille im Paarlaufen errungen hat. Sportdirektorin Claudia Pfeifer äußerte auf Nachfrage, dass der deutsche Eiskunstlauf gut aufgestellt sei, insbesondere im Hinblick auf die bevorstehende Weltmeisterschaft im März in Boston, USA. Dieses positive Signal kommt nach einer insgesamt durchwachsenen EM.

Hase und Wolodin haben mit ihrer Ausnahmeleistung die Erwartungen übertroffen, während die anderen deutschen Paare weniger erfolgreich abschnitten. Annika Hocke und Robert Kunkel belegten mit einem achten Platz nach Verletzungsproblemen einen soliden, aber unzureichenden Rang. Kristina Isaev und Nikita Starostin konnten in der Einzelkonkurrenz nicht überzeugen und verpassten das Kür-Finale der besten 24. Isaev musste die Saison verletzungsbedingt vorzeitig beenden und erfüllt nicht die Qualifikationskriterien für die WM.

Herausforderungen im Einzel- und Eistanz

Die Herausforderungen für das deutsche Eiskunstlaufen sind nicht zu unterschätzen. Die deutschen Athleten sind in den Einzelkonkurrenzen weit von den Topplatzierungen in Europa und der Weltspitze entfernt. Nikita Starostin, der 27. wurde, hat aktuell keine Vierfachsprünge in seinem Wettkampf-Repertoire. Es gibt laufende Gespräche mit ihm und seinem Trainer über kurzfristige Impulse, um die bevorstehenden Wettbewerbe erfolgreicher zu gestalten.

Das Eistanz-Duo Jennifer Janse van Rensburg und Benjamin Steffan erzielte eine persönliche Bestleistung, jedoch reichte dies nur für den elften Platz und damit für das Verfehlen des Ziels, in die Top Ten zu gelangen. Dennoch gibt es Grund zur Besorgnis: Für die nächste EM 2026 in Sheffield wird es für die DEU keinen zweiten Startplatz in den Einzelkonkurrenzen geben, was die Situation weiter kompliziert.

Die Zukunft des deutschen Eiskunstlaufs

Das Projekt zur Zusammenstellung und Übersicht von Wettbewerbsergebnissen im deutschen Eiskunstlauf wird von der Deutschen Eislauf-Union unterstützt, um mehr Transparenz und Nachvollziehbarkeit zu schaffen. Ziel ist es, die Ergebnisse langfristig sichtbar zu machen. Es fehlt bislang an einer zentralen Sammelstelle, die alle Landessportverbände und Wettbewerbe in Deutschland abdeckt. Die bisherige Datenlage ist oftmals nur temporär verfügbar, da sie häufig auf ehrenamtlicher Basis ins Internet eingestellt wird.

Die Aufarbeitung historischer Ergebnisse sowie die Antworten auf Fragen zu Leistungen und Wechseln zwischen Disziplinen stehen ebenfalls im Mittelpunkt dieses Vorhabens. Die DEU sieht sich somit nicht nur optimistisch in Bezug auf die kommende Weltmeisterschaft, sondern auch in der kontinuierlichen Entwicklung und Förderung des deutschen Eiskunstlaufs.
Weitere Informationen zu den Ergebnissen und der Situation im Eiskunstlauf finden sich auf Weser-Kurier und Spiegel.