Am 27. Februar 2025, dem ersten Höhepunkt der diesjährigen Karnevalssession, erlebte die Stadt Pfullendorf ein ungewöhnliches Spektakel. Trotz des schmutzigen Wetters mit Regen und Schnee versammelten sich die Götter, angeführt von Oberstem Verwaltungsgott Ralph Gerster, am Rathaus, um sich der fröhlichen Narren zu stellen. Die Göttertruppe, bestehend aus Kämmerer Michael Traub (Pluto) und Stadtwerkechef Jörg-Arne Bias (Poseidon), war bereit, die Rathausgewalt zu verteidigen.
Während das Schmutzige Dunschdig gefeiert wurde, erhielt der Stegstreckerchef Andreas Narr den Rathausschlüssel als symbolisches Zeichen der Macht. Auf der Marktplatzbühne wurde verkündet, dass die Götter dem Pfullymp entgegen steigen würden. In dieser besonderen Atmosphäre fand auch das Finale des Ochseneinspannwettbewerbs zwischen der Realschule und der Kasimir-Walchner-Schule statt. Die Realschule konnte den Wettbewerb für sich entscheiden und gewann einen Scheck über 111 Euro für die Klassenkasse.
Karnevalsereignisse und Herausforderungen
Die weiteren Veranstaltungen in Pfullendorf sind vielfältig. Am Samstag folgt ein Kinderumzug sowie ein Kinderball in der Stadthalle. Der Sonntag ist dem ökumenischen Gottesdienst in der Stadtkirche gewidmet, während der Montag mit dem Fasnetmäntigumzug, an dem rund 2500 Teilnehmer erwartet werden, einen weiteren Höhepunkt bietet. Den krönenden Abschluss bildet der Hemdglonkerumzug am Dienstag.
Ralph Gerster ließ nicht locker und forderte die Narren zur Kapitulation auf. Pünktlich zur Zusammentreffens der Götter traten Teams aus der Narren- und der Verwaltungsgemeinschaft in einem olympischen Wettkampf gegeneinander an. Die Rathausgöttinnen setzten sich durch, und die Narren akzeptierten ihre Niederlage, was ihnen den Rathausschlüssel einbrachte. Ein versöhnliches Ende des Tages erlebte die Menge, als die Stadtmusik zur Feier die 9. Sinfonie von Beethoven spielte.
In Deutschland wird Karneval, auch als Fastnacht oder Fasching bekannt, traditionell in der Woche vor Aschermittwoch gefeiert. Diese sogenannte „heiße Phase“ des Karnevals beginnt an Weiberfastnacht, die mit dem heutigen Tag gefeiert wird, und endet am Veilchendienstag. Millionen Menschen feiern auf den Straßen, um dem Alltag zu entfliehen und sich in bunten Kostümen und mit festlichen Umzügen auszudrücken. Diese Feierlichkeiten sind regional sehr unterschiedlich, wobei viele Städte ihren eigenen Charakter und eigene Traditionen haben – wie etwa der Ruf „Kölle Alaaf!“ in Köln oder „Helau!“ in Düsseldorf.
Die Traditionen sind vielfältig, mit Kostümen, musikalischen Darbietungen, Büttenreden und kulinarischen Spezialitäten wie Krapfen und Reibekuchen, die zu den beliebtesten Leckereien während der Festlichkeiten gehören. Neuankömmlinge im Karneval sollten daher frühzeitig planen und sich auf einen bunten Mix aus Tradition, Feiern und Gemeinschaft einstellen.
Für die Narren und Götter in Pfullendorf ist das Karnevalsjahr 2025 bisher ein unvergessliches Erlebnis.