Das Wiener Geschwister-Duo Abor & Tynna wird Deutschland beim kommenden Eurovision Song Contest (ESC) in Basel repräsentieren. Mit ihrem Song „Baller“ haben sie sich am Samstagabend im Finale des deutschen Vorentscheids in Köln gegen acht Konkurrenten durchgesetzt. Die beiden Musiker, die Attila und Tünde Bornemisza heißen, galten bereits im Vorfeld als Favoriten.
Sie konnten sich nicht nur in der Jurywertung durchsetzen, sondern gewannen auch das Publikumsvoting, was ihnen den Weg nach Basel sicherte. In dem aufwendigen Auswahlprozess hatten sich insgesamt rund 3300 Künstler beworben, von denen letztendlich 24 für die Jurys in drei RTL-Shows ausgewählt wurden. Dieses Jahr bestand die Jury aus TV-Entertainer Stefan Raab sowie bekannten Musikern wie Nico Santos, Yvonne Catterfeld und Conchita Wurst. Die Finalshow wurde von der ARD übertragen und von Barbara Schöneberger moderiert.
Der Wettbewerb und die Konkurrenz
Im Finale traten neben Abor & Tynna auch Sänger wie Julika aus Düsseldorf sowie der britische Singer-Songwriter Moss Kena aus Berlin an. Weitere Teilnehmer waren Benjamin Braatz, die Münchner Band COSBY, die Nürnberger Mittelalter-Rock-Band Feuerschwanz, die Kölner Sängerin LEONORA, die Berliner Sängerin LYZA und die britisch-deutsche Indie-Rock-Band The Great Leslie.
- Moss Kena: „Nothing Can Stop Love“
- Julika: „Empress“
- Benjamin Braatz: „Like You Love Me“
- COSBY: „I’m Still Here“
- Feuerschwanz: „Knightclub“
- LEONORA: „This Bliss“
- LYZA: „Lovers On Mars“
- The Great Leslie: „These Days“
Insgesamt traten im Halbfinale 14 Acts an, von denen neun ins Finale gelangten. Die Zuschauer konnten darüber entscheiden, wer per Telefon-Voting ins Finale einziehen sollte. Trotz der Schwierigkeiten beim ESC in den letzten Jahren, in denen Deutschland häufig am unteren Ende der Ranglisten landete, setzten Abor & Tynna große Hoffnungen in ihren Beitrag.
Hintergrund der Künstler
Abor & Tynna stammen aus einer musikalischen Familie in Wien; ihr Vater ist Cellist bei den Wiener Philharmonikern. Die Geschwister haben seit ihrer Kindheit zusammen musiziert und begannen 2016 mit dem Songwriting. Im vergangenen Jahr standen sie als Support-Act für Nina Chuba auf der Bühne. Der ESC-Song „Baller“ ist eine temporeiche Electropop-Nummer und stammt von ihrem Debütalbum „Bittersüß“. Trotz eines eingängigen Refrains wird der Song auf Deutsch gesungen, was das Verständnis für internationale Zuhörer erschweren könnte. Dennoch bezeichnete Raab die Texte als Lautmalerei, die auch außerhalb Deutschlands funktionieren könnte.
Der Eurovision Song Contest, der seit 1956 jährlich von der Europäischen Rundfunkunion ausgetragen wird, erfreut sich weltweit großer Beliebtheit. Bei der letzten Ausgabe hatten Sender in Ländern wie Schweden, Belgien und den Niederlanden hohe Zuschauerzahlen zu verzeichnen. Abor & Tynna hoffen, dass ihre musikalischen Fähigkeiten und ihre Authentizität ihnen helfen werden, bei dem prestigeträchtigen Wettbewerb in Basel erfolgreich abzuschneiden.
Während die letzten zehn Jahre für Deutschland beim ESC aus sportlicher Sicht als überwiegend negativ beurteilt wurden, bestehen nun berechtigte Hoffnungen, dass Abor & Tynna neue Impulse setzen können. Ob ein Sieg in Basel möglich ist, bleibt abzuwarten.
RP Online berichtet, dass … Eurovision.de ergänzt, dass … Statista liefert Informationen zur Bedeutung des ESC.