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Gericht stoppt irreführende Klimawerbung: Best Western in der Kritik

Die Deutsche Umwelthilfe hat erfolgreich vor dem Landgericht Berlin erreicht, dass die Hotelkette Best Western ihre irreführende Werbung für „klimaneutrale Übernachtungen“ ändern muss, da sie nicht ausreichend transparent mit den CO2-Emissionen umging und damit Verbraucher täuschte.

Verantwortung in der Hotelbranche: Das Urteil und seine Bedeutung für Klimaschutz

Berlin

Die jüngste gerichtliche Entscheidung des Landgerichts Berlin zu den Umweltversprechen von Hotels hat nicht nur Auswirkungen auf die Best Western Hotelkette, sondern könnte auch weitreichende Konsequenzen für die gesamte Branche haben. Die German Hospitality Management GmbH, die für Best Western verantwortlich ist, muss ihre Werbeaussagen, die Übernachtungen als „klimaneutral“ oder „CO2-neutral“ kennzeichnen, sofort ändern. Dies ist das Ergebnis einer Klage der Deutschen Umwelthilfe (DUH), die am 28. September 2023 entschieden wurde.

Klimaneutralität: Was bedeutet das wirklich?

Der Begriff „klimaneutral“ wird oft verwendet, um Produkte oder Dienstleistungen zu beschreiben, deren Kohlendioxidemissionen (CO2-Emissionen) durch verschiedene Maßnahmen ausgeglichen werden. Dies kann durch die Investition in erneuerbare Energien oder durch Aufforstungsprojekte geschehen. Jedoch ist es für Verbraucher entscheidend zu verstehen, wie genau diese Kompensationen zustande kommen. Das Gericht stellte fest, dass Best Western nur bestimmte Emissionen berücksichtigt hat, während andere, wie beispielsweise die Abfallbeseitigung oder die Wäschereinigung, unberücksichtigt blieben. Dies macht die beworbenen Hotelübernachtungen irreführend.

Ein Schritt gegen Greenwashing

Dieses Urteil wird von der DUH als wichtiges Zeichen gegen „Greenwashing“ gewertet. Greenwashing bezeichnet das Vorgehen von Unternehmen, ihre Produkte oder Dienstleistungen als umweltfreundlicher darzustellen, als sie tatsächlich sind, um umweltbewusste Kunden anzusprechen. DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch äußerte sich dazu: „Wir brauchen dringend eine strenge Regulierung von Umweltaussagen, die sicherstellt, dass die Behauptungen wissenschaftlich belegt sind.“

Die Forderungen der Deutschen Umwelthilfe

Die DUH sieht in diesem Urteil die Notwendigkeit für eine umfassende Reform. Sie fordert von Justizminister Marco Buschmann, klare und konsequente gesetzliche Regelungen einzuführen, die Umweltaussagen genau regeln und vermeiden, dass Unternehmen ihre Verantwortung durch einfaches Kompensieren von Emissionen umgehen können. Resch betont: „Unternehmen dürfen sich nicht weiter von ihrer Verantwortung freikaufen.“ Diese Forderungen sind besonders wichtig, um Verbrauchern eine transparente Entscheidungsbasis zu bieten.

Auswirkungen auf die Branche und den Verbraucherschutz

Das Urteil könnte einen Wendepunkt für die Hotelbranche darstellen. Es ist nicht nur eine Mahnung an Best Western, sondern auch an andere Unternehmen, bewusster mit ihren Umweltaussagen umzugehen. In Zeiten des Klimawandels und der wachsenden Verbraucherbedenken hinsichtlich Nachhaltigkeit wird es für Unternehmen immer wichtiger, echte Transparenz über ihre Praktiken und deren Auswirkungen auf die Umwelt zu gewährleisten.

Die Entscheidung könnte auch dazu führen, dass mehr Verbraucher Fragen zur Nachhaltigkeit von Reisen stellen und bewusster Entscheidungen treffen. In diesem Kontext ist es entscheidend, dass diese Debatten aktiv gefördert werden und eine positive Veränderung in der Branche bewirken.

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