Ein 21-Jähriger aus dem Landkreis Meißen steht im Verdacht, einen Anschlag auf ein Flüchtlingsheim in Senftenberg geplant zu haben. Aufgrund eines anonymen Hinweises wurde dieser Anschlag am 12. Februar 2025 erfolgreich vereitelt, wie [rbb24] berichtet. Der Hinweis, dass der Beschuldigte mit Sprengstoff ausgestattet sei, führte zu einem sofortigen Zugriff der Ermittler.
Die Sonderkommission Rex des Landeskriminalamts Sachsen, unterstützt von sächsischen Spezialkräften, durchsuchte am Abend des 12. Februar zwei Objekte im Landkreis Meißen. Dabei wurden gefährliche Waffen und illegal beschaffte Pyrotechnik sichergestellt, darunter Kugelbomben der Kategorie F4, Schlagringe, Einhandmesser, Munition sowie Schreckschuss- und Softairwaffen. Ein Haftbefehl gegen den 21-Jährigen wurde erlassen, und es wird von einem Einzeltäter ausgegangen. Die Verstrickung des Beschuldigten in die rechtsextreme Szene ist jedoch noch unklar und Teil der laufenden Ermittlungen.
Retrospektive auf die aktuelle Gewaltpsychologie
Die Vorfälle werfen ein Schlaglicht auf die zunehmende Flüchtlingsfeindlichkeit in Deutschland. Laut der [bpb] registrierte die Polizei in den ersten neun Monaten des Jahres 2023 bereits 1.403 Straftaten gegen Geflüchtete, von denen die meisten politisch rechts motiviert waren. Diese Daten verdeutlichen, dass Flüchtlingsfeindliche Gewalt nicht nur körperliche Angriffe umfasst, sondern auch verbalen Missbrauch und Diskriminierung beinhaltet.
Die derzeitige Situation ist nicht isoliert zu betrachten. Flüchtlingsfeindliche Übergriffe basieren häufig auf rassistischen und rechtsextremen Einstellungen. Diese aggressiven Haltungen werden durch die öffentliche Wahrnehmung von Migration verstärkt, die oft von der Angst vor „Überfremdung“ geprägt ist. Insbesondere seit 2015, als die Zahl der registrierten Asylsuchenden in Deutschland stark anstieg, haben Berichte über flüchtlingsfeindliche Gewalt zugenommen, was auch zu einem Höchststand an Brandanschlägen auf Asylunterkünfte führte.
Die Rolle der illegalen Pyrotechnik
Eine weitere dramatische Facette bietet die illegal beschaffte Pyrotechnik, deren Gefährlichkeit man nicht ignorieren kann. Wie in Berlin zu beobachten, haben Kugelbomben und andere illegale Feuerwerkskörper in der Neujahrsnacht zu ernsten Verletzungen und sogar Todesfällen geführt. Mindestens fünf Männer starben beim Hantieren mit der verbotenen Pyrotechnik. In Berlin wurden zudem 36 Wohnungen durch eine Kugelbombe unbewohnbar und erhebliche Schäden an den Fassaden der Gebäude verursacht, wie [n-tv] berichtet.
Diese Vorfälle verdeutlichen nicht nur die Gefahren, die von illegaler Pyrotechnik ausgehen, sondern auch die allgemeine Gewaltbereitschaft, die in Teilen der Gesellschaft herrscht. Die Verbindung zwischen dilettantischem Umgang mit solchen Materialien und der Anfälligkeit für gewalttätige Übergriffe ist in den letzten Jahren immer deutlicher geworden.