Mit den Ergebnissen der Bundestagswahl vom 4. März 2025 zeigt sich eine klare politische Verschiebung in Gelsenkirchen. Die Alternative für Deutschland (AfD) hat bemerkenswerte 24,6 Prozent der Zweitstimmen erhalten und wird somit zur stärksten Kraft in der Stadt, fast doppelt so viel wie bei der letzten Wahl im Jahr 2021, wo sie 13,4 Prozent erreichte. Diese Entwicklung ist nicht ohne Grund: Politikwissenschaftler Prof. Oliver Lembcke erklärt, dass der Frust über die Migrationspolitik viele Wähler veranlasst hat, ihre Stimme der AfD zu geben, obwohl viele dennoch zwischenmenschliche Unterstützung für Kriegsflüchtlinge betonen.

Markus Töns, der von der SPD als direkt gewählter Abgeordneter für Gelsenkirchen in den Bundestag einzieht, sieht die Herausforderungen seiner Stadt klar. Er hebt hervor, dass Gelsenkirchen unter schwerwiegenden Problemen wie Vermüllung, Arbeitslosigkeit und Armut leidet. Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass die Stadt mit einer Arbeitslosenquote von 15,8 Prozent die höchste in Deutschland aufweist. Zudem steht der Verkauf der BP-Raffinerie in Gelsenkirchen-Scholven, der vor der Wahl angekündigt wurde, vor der Gefährdung von 2.000 Arbeitsplätzen. Töns ist sich dieser Probleme bewusst und betont die Dringlichkeit, die Infrastruktur der Stadt – von Straßen über Schulen bis hin zu Sportplätzen – zu sanieren.

Soziale Herausforderungen in Gelsenkirchen

Töns kritisiert zudem die unzureichende Finanzierung von Sozialarbeitern, was die Integration von Zuwanderern, besonders aus Südosteuropa, erschwert. Rund 13.000 Zuwanderer aus Bulgarien und Rumänien leben in Gelsenkirchen, oftmals unter schwierigen Bedingungen. Der SPD-Kandidat macht deutlich, dass auch Armutszuwanderung eine Herausforderung für die Stadt darstellt, die unterstützt werden muss.

Die AfD hat nicht nur in Gelsenkirchen an Zustimmung gewonnen, sondern ist auch in anderen Städten im Westen Deutschlands stärker geworden. Insbesondere die Städte Gelsenkirchen und Kaiserslautern sind herausragende Beispiele. Diese Form der Unterstützung kommt nicht von ungefähr: Politologe Martin Florack zieht Parallelen zu unzufriedenen Landstrichen im Osten Deutschlands. Dabei muss die Stadt nicht nur mit den sozialen Spannungen umgehen, sondern auch die politischen Mitbewerber, wie die AfD, in Schach halten. Bei den bevorstehenden Kommunalwahlen im September nimmt die AfD zudem das Oberbürgermeisteramt ins Visier.

Markus Töns hat sich aufgrund der gravierenden Herausforderungen zum Ziel gesetzt, die Stimme Gelsenkirchens und des Ruhrgebiets im Bundestag zu stärken. Er fordert mehr Gehör für die Region in Berlin und betont, wie wichtig es ist, Arbeitsplätze zu sichern und bestehende Industrie-Standorte zu erhalten. Der sozialdemokratische Abgeordnete steht vor einer schwierigen Aufgabe, nicht nur die Interessen seiner Stadt, sondern auch die der gesamten Region zu vertreten und für eine positive Wende in Gelsenkirchen zu sorgen.

Für weitere Informationen und Details zu den Wahlerscheinungen in Gelsenkirchen besuchen Sie bitte die Seiten von Der Westen, ZDF und Bundestag.