
Vorfall | Explosion |
---|---|
Uhrzeit | 03:15 |
Ort | Kirchdorf an der Amper |
Ursache | Sprengstoff |
In der Nacht zum Dienstag, den 14. Januar 2025, wurden Anwohner in Kirchdorf an der Amper, im Kreis Freising, von einer lauten Explosion aus dem Schlaf gerissen. Gegen 3:15 Uhr sprengten unbekannte Täter einen Geldautomaten der Sparkasse Freising-Moosburg, der sich auf dem Parkplatz eines Netto-Markts befand. Die Explosion war so heftig, dass Trümmer bis auf den Bürgersteig geschleudert wurden und auch ein nahegelegener Stromverteilungskasten erheblich beschädigt wurde. Feuerwehr und Polizei waren schnell am Tatort im Einsatz, um die Lage zu sichern und Ermittlungen einzuleiten. Das Geschäft des Netto-Markts blieb jedoch trotz der dramatischen Ereignisse ungestört.
Die Täter konnten unerkannt entkommen und flüchteten in einem dunklen Pkw, vermutlich einem Audi, in Richtung der Autobahn A9. Die Ermittlungen wurden vom Bayerischen Landeskriminalamt (LKA) übernommen, welches die Öffentlichkeit um Mithilfe bittet. Zeugen, die in der betreffenden Nacht verdächtige Personen oder Fahrzeuge beobachtet haben, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 089/1212-0 oder bei jeder Polizeidienststelle zu melden.
Hintergrundinformationen zur Geldautomatensprengung
Die Methode der Geldautomatensprengung ist in Deutschland weiterhin ein aktuelles und besorgniserregendes Thema. Im Jahr 2023 wurden landesweit 461 versuchte und vollendete Geldautomatensprengungen registriert, was einem Rückgang von 7,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dennoch schwerte die Beutesumme von 28,4 Millionen Euro, was einen Rückgang von 5,4 Prozent darstellt. In fast 90 Prozent der Fälle kamen feste Explosivstoffe zum Einsatz, was auf die hohe Gewaltbereitschaft der Täter hindeutet. Dies beinhaltet zudem Übergriffe, die in einigen Fällen zu schweren Körperverletzungen führten.
Die steigende Zahl von Tatverdächtigen—201 im Jahr 2023, was einen Anstieg von 57 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt—ist auf ein intensiveres Zusammenwirken der Strafverfolgungsbehörden zurückzuführen. Besonders auffällig ist, dass 179 der Tatverdächtigen aus dem Ausland stammen, wobei ein Großteil aus den Niederlanden kommt. Diese Entwicklungen zeigen, dass die Bedrohung durch Geldautomatensprengungen hoch bleibt und ein zentraler Punkt in den Bemühungen zur Kriminalitätsbekämpfung ist.
Präventionsmaßnahmen und Ausblick
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, wurden Präventionsmaßnahmen wie der Nachtverschluss von Geldautomaten und der Einsatz von Einfärbe- oder Klebesystemen vereinbart. Eine Reduktion des Bargeldhöchstbestands wird ebenfalls angestrebt. Die Umsetzung dieser Maßnahmen soll bis Ende 2025 erfolgen, um die Sicherheit zu erhöhen und zukünftige Sprengungen zu verhindern.
Die Polizeibehörden und das Landeskriminalamt appellieren eindringlich an die Bevölkerung, Informationen, die zur Aufklärung der Geldautomatensprengungen beitragen können, umgehend zu melden. Jeder Hinweis könnte entscheidend sein, nicht nur um diese Straftaten aufzuklären, sondern auch um weitere Vorfälle zu verhindern. Für weitere Informationen und aktuelle Entwicklungen wird auf die Webseiten von Merkur, Polizei Bayern und BKA verwiesen.