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Geflüchteter aus Elfenbeinküste in Hannover abgeschoben: Kontroverse um neuen Pass

Eine Gelebte Realität: Abschiebung nach jahrelangem Aufenthalt in Deutschland sorgt für große Empörung

Die Geschichte von T. F. aus der Elfenbeinküste ist ein weiteres Beispiel für die Abschiebung eines langjährigen Geflüchteten, der in Deutschland eine neue Heimat gefunden hatte. Nach fast fünf Jahren in Hannover, wo er aktiv am Arbeitsleben teilnahm und seinen Lebensunterhalt selbst finanzierte, wurde er Ende Juni abgeschoben – alles, weil er endlich einen neuen Pass erhalten hatte.

Dieses traurige Ereignis wirft ein Schlaglicht auf die Auswirkungen populistischer Politik, die oft die Bedürfnisse von Menschen ignoriert, die hier ein neues Leben aufbauen möchten. Caroline Mohrs vom Flüchtlingsrat Niedersachsen bezeichnete die Abschiebung als Ergebnis solcher Politik, die die Forderungen von Hardlinern erfüllt, anstatt auf ein humanitäres Vorgehen zu setzen.

Im Jahr 2019 stellte T. F. einen Asylantrag, der letztendlich im Mai 2022 abgelehnt wurde. Obwohl er klage eingereicht hatte, wurde sein Fall vor Gericht nicht unterstützt. Dennoch wurde ihm aufgrund fehlender Ausweisdokumente eine Duldung gewährt, die es ihm erlaubte, in Deutschland zu arbeiten. Dies ermöglichte es ihm, einen Job bei einem internationalen Technologiekonzern zu finden, bei dem er bis zu seiner Abschiebung tätig war.

Entscheidend war jedoch die Ausstellung seines neuen Reisepasses im Oktober 2023. Mit diesem Dokument behauptete die Ausländerbehörde, dass seine Duldung rückwirkend aufgehoben würde, womit er nicht mehr in Deutschland bleiben konnte und seine Arbeitserlaubnis verlor. Diese bürokratische Hürde bedeutete das Ende seines bisherigen Lebens in Hannover, was zu großem Unverständnis und Empörung in der Stadt führte.

Caroline Mohrs betonte die Absurdität dieser Entscheidung, einen gut integrierten Menschen, der Steuern zahlt und sich an die Gesetze hält, aus der Gesellschaft zu reißen. Sie forderte die Stadt Hannover nachdrücklich auf, T. F. zurückzuholen und ihm die Möglichkeit zu geben, weiter in seiner neuen Heimat zu arbeiten und zu leben.

Doch trotz dieser Appelle aus der Zivilgesellschaft und des Flüchtlingsrats gab es wenig Hoffnung auf eine Rückkehr von T. F. nach Hannover. Der Oberbürgermeister Belit Onay wurde mit den Worten zitiert, dass die Abschiebung alternativlos sei, und er die Verantwortung auf Bundesebene schob. Er machte deutlich, dass eine Reform der Bundesgesetzgebung notwendig sei, um die Situation von gut integrierten Personen wie T. F. zu verbessern und ihnen einen dauerhaften Aufenthalt zu ermöglichen.

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