Am 7. Januar 2025 kam es am Hauptbahnhof in Hannover zu einem erstaunlichen Waffenfund durch die Bundespolizei. Ein 17-jähriger ivorischer Staatsangehöriger wurde beobachtet, wie er in dem Personentunnel öffentlich mit einem Elektroschocker hantierte. Zivilfahnder der Bundespolizeiinspektion Hannover schritten ein und führten eine Kontrolle durch. Bei der Durchsuchung des Jugendlichen und seines Gepäcks stießen die Beamten auf ein umfangreiches Arsenal an Waffen und weiteren Gegenständen, darunter eine geladene Schreckschusswaffe, ein Messer, Handschellen sowie zwei Funkgeräte und ein Tierabwehrspray. Der Jugendliche wurde in die örtliche Dienststelle gebracht und seine Eltern wurden informiert. t-online.de berichtet über diesen Vorfall.
Bei der weiteren Ermittlung stellte sich heraus, dass der 17-Jährige in der Vergangenheit bereits strafrechtlich in Erscheinung getreten war und Eigentumsdelikte begangen hatte. Zudem konnte er keine plausible Erklärung zu einem sichergestellten Damenschmuckstück abgeben, das möglicherweise aus einem Diebstahl stammte. Die Ermittlungen wegen des unerlaubten Führens einer Schusswaffe und eines Messers wurden umgehend eingeleitet, ebenso ein Ordnungswidrigkeitenverfahren. Im Zusammenhang mit einer bestehenden Allgemeinverfügung der Bundespolizeidirektion Hannover wurde ihm ein Zwangsgeld angedroht. Dennoch durfte der Jugendliche nach Abschluss der Maßnahmen die Dienststelle wieder verlassen. Dieser Vorfall ereignete sich in einer dauerhaften Waffenverbotszone, die am Hauptbahnhof Hannover bis zum 31. Januar 2025 gilt.
Sicherheitslage in deutschen Bahnhöfen
Der Vorfall in Hannover steht im Kontext einer wachsenden Diskussion über die Sicherheitslage in Bahnhöfen und die Notwendigkeit von Waffenverbotszonen in Deutschland. Vizekanzler Robert Habeck und Bundeskanzler Olaf Scholz haben kürzlich nach mehreren Messerangriffen, unter anderem in Solingen und Mannheim, verstärkte Forderungen zur Einführung und Durchsetzung solcher Zonen geäußert. Analysen zeigen, dass die Zahl der Straftaten in bestimmten Bereichen wie dem Bremer Hauptbahnhof in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat. Im Jahr 2022 wurden in Bremen rund 3.200 Straftaten im Bereich des Hauptbahnhofs registriert, was einen Anstieg von etwa 600 im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Obwohl es in Bremen bereits Waffenverbotszonen gibt, ist die Frage nach deren Effektivität weiterhin umstritten. butenunbinnen.de thematisiert diese Problematik umfassend.
Die Situation in Hannover verdeutlicht die Herausforderungen, vor denen die Sicherheitsbehörden stehen. Es wird berichtet, dass bundesweit Waffenverbotszonen in verschiedenen Städten, darunter Düsseldorf, Köln und Frankfurt am Main, positive Rückmeldungen erfuhren. In vielen Fällen führten diese Maßnahmen zunächst zu einem Rückgang der gefundenen Waffen, während die Gesamtkriminalität jedoch schwankte. Auch Studien aus Leipzig zeigen, dass die Wahrnehmung der Bewohner bezüglich der Wirksamkeit dieser Zonen oft negativ ist, obwohl es zu einem leichten Rückgang schwerer Körperverletzungen kam.
Die Ereignisse in Hannover sind ein weiteres Beispiel dafür, wie ernst das Problem von Waffen und Gewalt in öffentlichen Verkehrsmitteln und Ballungsräumen genommen wird, und spiegeln die laufenden gesellschaftlichen Diskussionen über Sicherheitsmaßnahmen wider.