Der DRK-Kreisverband Weserbergland hat an der Wilhelm-Raabe-Schule in Hameln das Sozialprojekt „Geben und Nehmen“ ins Leben gerufen. Ziel ist es, die soziale Chancengleichheit zu fördern und nachhaltiges Denken zu verankern. Schülerinnen und Schüler können aus einem zentralen Schrank kostenfrei Schulmaterialien, Kleidung und Spiele entnehmen oder nicht mehr benötigte Gegenstände abgeben. Dieses innovative Konzept hat sich bereits in Kindergärten bewährt und wird nun in den schulischen Bereich übertragen. Zum Auftakt wurde der Schrank mit verschiedenen Materialien vom DRK-Kreisverband befüllt.

Die Schulleiterin Britta Bödecker äußerte sich optimistisch über die langfristigen positiven Auswirkungen des Projekts auf die Schülerschaft. Die Idee entstand aus einem Experiment des Bündnisses gegen Armut bei Kindern und Jugendlichen im Landkreis Hameln-Pyrmont, welcher ein ernstes Problem anpackt: In Deutschland sind fast drei Millionen Kinder von Armut betroffen, in Hameln-Pyrmont ist es jedes fünfte Kind. Regina Seifert, die Leiterin der Abteilung Wohlfahrt und Soziales des DRK, hob hervor, wie wichtig der niederschwellige Zugang zu Materialien für die Stärkung des sozialen Zusammenhalts ist.

Auch interessant

Vielfältige Unterstützung für bedürftige Familien

Das DRK ist nicht nur in Schulen aktiv, sondern bietet auch umfassende Unterstützung für Familien, die mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert sind. Die Hilfe richtet sich insbesondere an Familien mit Trennung, Paarproblemen, Unsicherheiten in der Erziehung, finanziellen Schwierigkeiten, Gewalt oder Sucht. Diese Hilfsangebote umfassen unter anderem Kitas, Schulsozialarbeit an Grundschulen und spezielle Beratungsstellen. Ein wesentliches Ziel ist es, die Bedürfnisse der Kinder in diesen schwierigen Verhältnissen zu unterstützen.

Darüber hinaus plant das DRK zusätzliche Aktivitäten während der Sommer- und Herbstferien, um Familien zu entlasten und die Beziehungen zwischen Eltern und Kindern zu stärken. Während der Coronazeiten wurde das Hilfsangebot sogar per Telefon und Video aufrechterhalten, wodurch der Fokus auf Krisenberatung verstärkt wurde. Das Landwirtschaftsministerium hat hierfür einen angrenzenden Nationalen Aktionsplan entwickelt, der die Verbesserung der Chancen für Kinder in ihrer Entwicklung fördert.

Die Erfolgsgeschichte des Projekts „Geben und Nehmen“ an der Wilhelm-Raabe-Schule könnte ein erster Schritt in eine nachhaltige Richtung sein. Im Sommer wird entschieden, ob das Projekt auf weitere Schulen ausgeweitet wird. Der Apotheker der Zukunft braucht eine solide Grundlage, die nicht nur Bildung, sondern auch soziale Gerechtigkeit fördert.