Das Gasthaus Siebenbrunn in Untergiesing, München, hat zum Ende des Jahres 2024 seine Türen geschlossen. Wirt Martin Osterrieder gibt an, dass die Schließung am 29. Dezember 2024 vollzogen wurde. Der Gastronom führt das Lokal seit zwölf Jahren, sieht sich jedoch aufgrund stark gestiegener Kosten, insbesondere für Energie und Waren, gezwungen, diesen Schritt zu gehen. Osterrieder musste allein 37.000 Euro an Nachzahlungen für Gas und Strom leisten, was zu finanziellen Verlusten führte, die sich nicht mehr tragen ließen.
Die Schließung des Gasthauses folgt dem Ende mehrerer anderer Gastronomiebetriebe in der Umgebung, darunter der Kultgrieche „Lucullus“ und „Harald’s Brotladen“. Die Brauerei, die das Gasthaus beliefert, verlangte 50 Prozent mehr Pacht von einem potenziellen Nachfolger, was die Fortführung des Betriebs zusätzlich erschwerte. Viele der treuen Kunden sind indes noch nicht über die Schließung informiert; die Mitteilung steht lediglich auf einem kleinen Zettel an der Tür. In seiner Abschiedsnachricht äußerte Osterrieder Dankbarkeit gegenüber seinen Gästen und Mitarbeitern und plant, 2025 zu seiner Lebensgefährtin nach Polen zu ziehen.
Gastronomische Herausforderungen
Die Schließung des Gasthauses Siebenbrunn ist Teil eines größeren Trends in der Münchner Gastronomie. Laut Berichten hat die Entscheidung, die Mehrwertsteuer auf Speisen von 7 % auf 19 % zu erhöhen, zu einem Anstieg von bis zu 260 Schließungen in der Stadt geführt. Bekannte Lokale wie die Taverne Lucullus und das Stadtcafé am Sankt-Jakobs-Platz sind ebenfalls betroffen, ebenso wie andere Betriebe wie das Occam Deli.
Die belastenden finanziellen Umstände und die Forderungen der Zulieferer stellen eine große Herausforderung für viele Gastronomen in der Region dar, was zu einem spürbaren Rückgang traditioneller Lokale führt. Dies wird als besorgniserregender Trend für die gastronomische Vielfalt in München wahrgenommen, wie auch die aktuellen Entwicklungen im Gastronomiebereich belegen.