Fußballlegenden auf Abwegen: DDR-Spieler feiern Sieg auf der Reeperbahn

Der „vergessene“ Ausflug der DDR-Fußballer auf die Reeperbahn

Ein historischer WM-Sieg 1974 gegen die Bundesrepublik Deutschland ließ die DDR-Fußballer in Feierlaune versetzen. Nach dem 1:0 Triumph gegen den späteren Weltmeister um Franz Beckenbauer brach die Mannschaft um Torhüter Jürgen Croy zu einer ungewöhnlichen Expedition auf: Sie erkundeten das berüchtigte Vergnügungsviertel rund um die Hamburger Reeperbahn.

Croys Erzählung von diesem nächtlichen Abenteuer enthüllt eine unbekannte Facette des Teams. „Wir waren einfache Burschen, die neugierig auf diese sündige Meile waren. Also haben wir uns die berühmte Herbertstraße angesehen und Zitronenlikör in einer Kneipe getrunken, bevor wir früh am Morgen wieder in unser Teamquartier zurückkehrten“, erzählte Croy.

Trotz des Rufs der Reeperbahn blieben die Spieler in der Nacht erstaunlich zahm. „Wir waren so unschuldig wie möglich. Es war eine harmlose Expedition“, sagte der Torhüter. Der Ausflug endete unbemerkt von den Verantwortlichen, die das Frühstück sogar um zwei Stunden verschoben, um den müden Spielern etwas mehr Schlaf zu gönnen.

Diese Anekdote illustriert nicht nur das unbeschwerte Verhalten der Fußballer, sondern zeigt auch die menschliche Seite der Spieler jenseits des Platzes. Trotz des historischen Sieges und des öffentlichen Drucks gönnten sich die DDR-Kicker eine nachtliche Entdeckungstour, die bis heute in Vergessenheit geraten ist.

Dieser Ausflug auf die Reeperbahn steht symbolisch für die menschlichen Bedürfnisse und einfachen Freuden, die auch erfolgreiche Sportler erleben – eine Erinnerung daran, dass hinter dem Ruhm und den Titeln immer noch normale Menschen stehen, die das Leben in vollen Zügen genießen wollen.