Im Jahr 2024 mussten in Sachsen 40 Prozent der Fahrschüler die praktische Prüfung für den Pkw-Führerschein als nicht bestanden ansehen. Dies zeigt die aktuelle Statistik zur Fahrerlaubnisprüfung, die vom TÜV-Verband veröffentlicht wurde. Die Durchfallquote bei der theoretischen Prüfung betrug sogar 44 Prozent, was auf ein konstantes Niveau im Vergleich zum Vorjahr hinweist. Die Lage in Sachsen ist im bundesweiten Vergleich als mittelmäßig einzustufen. Während Schleswig-Holstein den niedrigsten Anteil an Durchfallenden bei der praktischen Prüfung mit 32 Prozent aufweist, hat Hamburg mit 48 Prozent den höchsten Anteil zu verzeichnen. Insgesamt können 45 Prozent der theoretischen und 37 Prozent der praktischen Prüfungen in Deutschland als nicht bestanden gewertet werden, wie Freie Presse berichtet.
Besonders auffällig ist, dass junge Fahrschüler unter 18 Jahren bessere Ergebnisse erzielen. Hierbei fielen etwa ein Drittel bei der theoretischen und knapp ein Viertel bei der praktischen Prüfung durch. Diese Entwicklung könnte optimistisch stimmen, insbesondere angesichts der Tatsache, dass in Sachsen die Anzahl der betrügerischen Versuche bei der theoretischen Prüfung zurückgegangen ist. So sank die Zahl der Betrugsversuche in Sachsen von 93 auf 88 bei rund 81.000 Prüfungen im vergangenen Jahr.
Bundesweite Trends und Rekordzahlen
Die bundesweiten Statistiken für 2023 zeigen, dass insgesamt rund 1,97 Millionen theoretische Prüfungen durchgeführt wurden, was einem Anstieg um 150.000 Prüfungen, also plus 8 Prozent, im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Zahl der praktischen Prüfungen stieg leicht auf etwa 1,77 Millionen, was einem Plus von 1 Prozent entspricht. Die theoretische Prüfung hat mit einer Durchfallquote von 42 Prozent einen neuen Negativrekord erreicht, wobei der Anstieg seit 2014 beachtlich ist: um zehn Punkte. Ähnlich verhält es sich bei den praktischen Prüfungen, wo die Durchfallquote mit 30 Prozent um 4 Prozent seit 2014 gestiegen ist, wie der TÜV-Verband feststellt.
- Teile der Prüfung:
- Theoretische Prüfungen: 1,04 Millionen in Klasse B, 53 Prozent.
- Praktische Prüfungen: 835.000 in Klasse B, 42 Prozent Durchfall.
- Wiederholungsprüfungen: 720.000 (theoretisch), 436.000 (praktisch).
- Durchfallquote bei Wiederholungen: 54 Prozent (theoretisch), 40 Prozent (praktisch).
Ein weiterer besorgniserregender Trend ist der hohe Anteil an Wiederholungsprüfungen. Knapp 37 Prozent der theoretischen Prüfungen waren Wiederholungsprüfungen, bei denen die Nichtbestehensquote alarmierend hoch war. 54 Prozent fielen in der theoretischen Wiederholungsprüfung durch. Der TÜV-Verband appelliert daher an eine Verbesserung der Qualität der Fahrausbildung. Moderne Lernmethoden und gezielte Prüfungsvorbereitungen sollen helfen, die Durchfallquoten zu senken.
Empfehlungen für die Zukunft
Um die aktuelle Situation zu verbessern, empfiehlt der TÜV-Verband unter anderem eine Ausweitung der Mobilitätserziehung in Schulen sowie die Stärkung der Fahrausbildung insgesamt. Auch regelmäßige Feedbackfahrten für ältere Führerscheinbesitzer sollten zur Sicherstellung ihrer Mobilität gefordert werden. Ein digitaler Führerschein, der EU-weit gültig sein könnte, wird als notwendig erachtet, um den Verwaltungsaufwand zu reduzieren und die Prüfungseffizienz zu steigern.