Strahlender Sonnenschein und milde Temperaturen laden viele Menschen in Sachsen dazu ein, die ersten Frühlingstage im Freien zu genießen. Doch während das schöne Wetter für zahlreiche Freude sorgt, leidet eine wachsende Zahl an Allergikern stark unter den Auswirkungen. Laut tag24 nimmt die Zahl der Kinder mit Allergien, insbesondere Heuschnupfen, stetig zu. Dies geschieht in einem Kontext, in dem die aktuelle Pollenbelastung für Erle als „hoch“ und für Hasel als „mittel“ eingestuft wird.
Die Experten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) führen die steigenden Pollenbelastungen auf stabile und vor allem steigende Temperaturen zurück. Christina Endler vom DWD betont, dass sonniges und trockenes Wetter die Freisetzung von Pollen begünstigt. Im Gegensatz dazu reduzieren wechselhaftes Wetter und häufige Niederschläge den Pollenflug, da diese Pollen aus der Luft „ausgewaschen“ werden.
Frühzeitiger Beginn der Pollensaison
Die Haselblüte setzte bereits Ende Januar 2025 ein, gefolgt von der Erlenblüte in der ersten Februarhälfte. Ein langanhaltender Trend zeigt, dass die Blüte der Pflanzen in den letzten 30 Jahren immer früher begann, was auf die milderen Winter zurückzuführen ist. Die Prognose für die Pollensaison 2025 bleibt schwierig, da sie stark vom Wetter abhängt. Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit erwartet eine geringere Pollenaktivität bei Birke, nachdem die Saison 2024 intensiv war.
Infolge des Klimawandels beginnt die Pollensaison immer früher und erstreckt sich über fast das gesamte Jahr. Erle, Birke und Haselnuss blühen nun verfrüht und setzen dabei vermehrt Pollen frei. Allergiker verspüren zunehmend Symptome auch außerhalb der traditionellen Pollensaison, was die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen kann. Folgen von Heuschnupfen sind unter anderem Niesen, Juckreiz, rote und verquollene Augen sowie Atemnot.
Der Einfluss des Klimawandels
Die Forschung belegt, dass der Klimawandel eine wesentliche Rolle bei der Verlängerung der Pollensaison spielt. Die Anzahl und Aggressivität der Pollen hat zugenommen, was teilweise durch Hitze, Luftverschmutzung und Trockenheit bedingt ist. Diese Faktoren stressen die Pflanzen und verändern die Beschaffenheit der Pollen. Das führt zu stärkeren allergischen Reaktionen und einer Sensibilisierung des Immunsystems. Auch die Luftqualität trägt zur Problematik bei; trotz eines Rückgangs der Schadstoffbelastung seit den 1990er Jahren werden weiterhin Grenzwerte überschritten, insbesondere in städtischen und verkehrsreichen Gebieten, wie das AllergieInformationsdienst bestätigt.
Das Zentrum für Allergie und Umwelt erforscht mithilfe von Pollenmessstationen und interaktiven Plattformen den Pollenflug. Die Informationen darüber sind entscheidend für Allergiker, um ihre Aktivitäten im Freien entsprechend planen zu können. Apps wie die DWD Warnwetter-App und Pollen+ bieten nützliche Dienste, indem sie aktuelle Pollenflugdaten bereitstellen und Allergikern helfen, ihre Symptome zu dokumentieren.
Experten prognostizieren, dass die mittlere Jahrestemperatur in Deutschland weiter steigen wird, was das Allergierisiko für Menschen mit Heuschnupfen bis zum Jahr 2085 erheblich ansteigen lässt. Pflanzenarten wie Ambrosia, die besonders allergen sind, könnten schließlich vermehrt in Deutschland heimisch werden.