In Deutschland wird die Früherkennung bestimmter Krebserkrankungen durch ein umfassendes Programm für gesetzlich Krankenversicherte unterstützt. Dieses Programm bietet eine Vielzahl von Untersuchungen, die speziell auf die verschiedenen Altersgruppen und Geschlechter zugeschnitten sind. Wie Weser-Kurier berichtet, beginnt der Gesundheits-Check-up mit der Erfassung familiärer Vorbelastungen, um potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen.

Besonders bei Männern ist Prostatakrebs eine bedeutende Erkrankung. Statistiken zeigen, dass die meisten Neuerkrankungen ab etwa 70 Jahren auftreten. Ab einem Alter von 45 Jahren haben gesetzlich Versicherte Anspruch auf eine jährliche Tastuntersuchung der Prostata. Diese Vorsorgeuntersuchungen sind nicht nur wichtig, sie sind auch kostenlos, solange die Krankenkassenkarte vorgelegt wird, wie die Techniker Krankenkasse in ihrem Informationsangebot hervorhebt.

Untersuchungsangebote nach Geschlecht und Alter

Ab dem 1. April 2025 werden die Altersgrenzen für Darmkrebsuntersuchungen zwischen Männern und Frauen vereinheitlicht. Sowohl Männer als auch Frauen können ab 50 Jahren zweimal eine Darmspiegelung im Abstand von zehn Jahren durchführen lassen oder alle zwei Jahre Stuhltests annehmen. Bei auffälligen Ergebnissen steht eine Koloskopie zur Abklärung bereit. Zudem gibt es ab 35 Jahren alle zwei Jahre ein Angebot zur Hautkrebs-Früherkennung, das eine umfassende Untersuchung des gesamten Körpers einschließt.

Frauen haben ab 30 Jahren Anspruch auf eine jährliche Brustuntersuchung, die auch Anleitungen zur Selbstuntersuchung beinhaltet. Für Frauen im Alter von 50 bis 75 Jahren wird alle zwei Jahre eine Mammografie angeboten. Das Mammographie-Screening umfasst eine schriftliche Einladung und die Durchführung der Untersuchung in zertifizierten Einrichtungen. Ab dem 1. Juli 2024 wird zudem die obere Altersgrenze für das Screening von 69 auf 75 Jahre angehoben, sodass auch Frauen in diesem Alter zur Früherkennung eingeladen werden.

Die Bedeutung der Selbstuntersuchungen

Eine besondere Herausforderung bei der Krebsfrüherkennung stellt Hodenkrebs dar, der häufigsten Krebserkrankung bei Männern im Alter zwischen 20 und 45 Jahren. Obwohl es kein gesetzliches Früherkennungsprogramm dafür gibt, empfehlen Urologen eine monatliche Selbstuntersuchung der Hoden. Hierbei sollten auf Verhärtungen, Knoten oder Veränderungen geachtet werden, die Anlass zu einem Arztbesuch geben. Statistiken zeigen, dass jährlich etwa 4070 Neuerkrankungen in Deutschland verzeichnet werden, was die Wichtigkeit der Selbstuntersuchung unterstreicht.

Insgesamt zeigt sich, dass Früherkennung und Prävention zentrale Aspekte der Gesundheitsversorgung darstellen. Die breite Palette an Angeboten, die sowohl durch gesetzliche Krankenkassen als auch durch staatliche Programme unterstützt wird, bieten den Versicherten zahlreiche Möglichkeiten, potenzielle Erkrankungen frühzeitig zu erkennen. Für detaillierte Informationen und weitere Unterstützung stehen die Websites der Bremer Krebsgesellschaft und des Bundesgesundheitsministeriums zur Verfügung.