In Ratzeburg ist kürzlich die Heizung im sogenannten „Horror-Haus“, gelegen in der Friedrich-Ebert-Straße 70-72, wieder in Betrieb genommen worden. Dies geschah nach mehreren Monaten, in denen Mieter in kalten und schimmligen Wohnungen leben mussten. Besonders betroffen sind ältere Menschen und Familien mit kleinen Kindern. Der Vermieter bleibt seit geraumer Zeit unerreichbar, was dazu führte, dass eine Mieterin bereits einen Anwalt eingeschaltet hat. Während die Stadt über weitere Schritte informiert, bleibt der Schimmel in den Wohnungen ein hartnäckiges Problem, das die betroffenen Mieter weiterhin belastet.
In einem anderen Kontext plant die Investorengruppe IGP medical die Übernahme der insolventen Klinik in Geesthacht, die inzwischen in Navicare umbenannt wurde. Diese Entwicklung könnte nicht nur die medizinische Versorgung in der Region sichern, sondern auch Arbeitsplätze erhalten. Der endgültige Entscheidungsprozess wird nach einer Gläubigerversammlung Ende Februar abgeschlossen sein; das Insolvenzverfahren selbst könnte bereits im Frühjahr 2025 enden. Dies ist besonders bedeutsam, da das Klinikum Bad Bramstedt, das in den letzten Monaten in finanzieller Schieflage war und dessen Insolvenzverfahren seit 17 Monaten läuft, seit Oktober 2024 unter der Regie von IGP medical GmbH aus Norderstedt steht, die von Stephan Engels geleitet wird. Nach Informationen von NDR plant Engels, das Klinikum zu einem Gesundheitscampus weiterzuentwickeln, wobei der Fokus auf Akut- und Rehabilitationseinrichtungen sowie zusätzlichen Pflegeangeboten liegen soll.
Übernahme in der Gesundheitsversorgung
Der Übernahmevertrag für das Klinikum Bad Bramstedt, das seit der Corona-Pandemie mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen hat, wurde am 14. Oktober 2024 von der Mehrheit der Gläubiger und dem Amtsgericht Neumünster genehmigt. Stephan Engels ist nicht nur Investor, sondern hat auch als Berater für Klinikneubauten gearbeitet. Dennoch stellt der Zusammenschluss zur IGP medical GmbH für ihn eine Premiere in der Rolle eines Investors dar. Während Engels beabsichtigt, das Klinikum umzustrukturieren, äußert Physiotherapeut Andreas Lüdtke Bedenken über die Unsicherheiten und Herausforderungen, die mit der neuen Investition verbunden sind.
Im aktuellen Kontext ist festzustellen, dass die Branche unter Druck steht. Innerhalb eines Jahres haben bereits 34 Kliniken Insolvenz angemeldet, wobei viele unter erheblichem finanziellen Druck stehen. Der Deutsche Krankenhausgesellschaft zufolge könnten bis 2030 bis zu 25% der Krankenhäuser insolvent werden, wenn keine Reformen eingeleitet werden. Dies geschieht in einem Umfeld, in dem über 50% der 600 größten deutschen Kliniken rote Zahlen schreiben. Minister Karl Lauterbach hat in this Zusammenhang die Bundesländer kritisiert, die 30 Milliarden Euro an Investitionskosten nicht gezahlt haben.
Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung
Durch diese Entwicklungen wird die medizinische Versorgung in Deutschland zunehmend gefährdet. Klinikverbünde, wie der Regiomed, übertragen beispielsweise Kliniken an Kommunen, um der Insolvenzgefahr zu entkommen. Gleichzeitig ist die Zahl der Krankenhausbetten seit 1991 um über 25% gesunken, während die jährliche Fallzahl der Patienten in den letzten Jahren stark angestiegen ist. Die Bundesregierung plant Reformen, die sogenannte „Entökonomisierung“ des Vergütungssystems zu ermöglichen, um den Druck auf Kliniken zu verringern; eine Reform ist für Anfang 2024 angedacht.
Angesichts dieser Herausforderungen setzen Krankenhausträger wie Ameos und Schön-Klinik zunehmend auf Investoren, um Wachstum und die Übernahme anderer Gesundheitsversorger zu ermöglichen. Die kassenärztliche Vereinigung hat dazu eine klare Meinung, die die Auswirkungen solcher Übernahmen auf die Qualität der angebotenen Leistungen betrifft. Der Gesundheitskomplex steht also vor einer grundlegenden Veränderung, die nicht nur die Kliniken, sondern auch die Patienten betrifft.