In Oschatz sorgte kürzlich ein Freispruch für drei Security-Mitarbeiter, die im Verdacht stehen, einen Festivalbesucher gewalttätig angegriffen zu haben, für Aufsehen. Der Vorfall ereignete sich am 17. Juli 2021 während einer Mega-Party mit etwa 2500 Teilnehmern. Das Opfer, Falk S. aus Döbeln, erlitt dabei ein schweres Schädel-Hirn-Trauma und musste stationär in einer Klinik behandelt werden.
Nach der Party wurde gegen die drei Angeklagten, zwei 35-jährige Männer aus Dresden sowie ein 48-jähriger Mann aus Oschatz, wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Falk S. gab an, dass er sich an den Vorfall nicht erinnern kann, ab dem Moment als er von der Tanzfläche gezerrt wurde. Zeugenberichte bestätigen jedoch, dass es zu einer körperlichen Auseinandersetzung vor dem Eingang des Festivalgeländes kam.
Mangelnde Beweise führen zum Freispruch
Die Richterin stellte fest, dass zwar ein Vorfall stattgefunden hatte, jedoch keine stichhaltigen Beweise gegen die Angeklagten vorlagen. Diese konnten sich mit Alibis entlasten: Einer war zum Zeitpunkt des Vorfalls im Urlaub an der Ostsee, der andere besuchte eine Veranstaltung in Dresden und der dritte Mann wurde vom Veranstalter entlastet. Zudem waren die Originalunterlagen zur Identifizierung der Security-Mitarbeiter aus dem Veranstaltungsort verschwunden, was die Ermittlungen zusätzlich erschwerte.
Die Unsicherheiten der Zeugen bei der Identifizierung der Angeklagten führten schließlich zu dem Freispruch. Ein Angeklagter äußerte in diesem Zusammenhang, dass in der Branche viele Menschen „klein, bullig und mit Glatze und Tätowierungen“ seien, was die Identifikation erschwere. Der Fall zeigt die Herausforderungen bei der Aufklärung von Vorfällen in der Veranstaltungsbranche.
Tödlicher Böller-Unfall an Silvester
<pNeben dem Gerichtsurteil ereignete sich in Oschatz am Silvesterabend ein tragischer Unfall. Ein 45-jähriger Mann erlitt beim Zünden einer verbotenen Feuerwerksbombe schwerste Kopfverletzungen und verstarb kurz darauf im Krankenhaus. Der Feuerwerkskörper, ein Produkt der Klasse F4, darf in Deutschland nur von professionellen Feuerwerkern abgebrannt werden.
Zeugen berichteten, dass die Explosion stattfand, während der Mann sich über dem Böller befand. Die genaue Ursache der Explosion, ob eine zu kurze Lunte oder ein anderes Problem, ist bislang unklar. Gefährliche Böller der Klasse F4 gelangen häufig über Märkte in Tschechien und Polen nach Deutschland, wo die Gesetze weniger streng sind. Ein weiterer tödlicher Unfall mit einem Böller ereignete sich ebenfalls in der Silvesternacht in der Nähe von Döbeln, wo ein 50-jähriger Mann starb.
In der besagten Nacht starb außerdem ein 17-jähriger Simson-Fahrer in Oschatz, als er mit seinem Fahrzeug von der Straße abkam und gegen einen Baum prallte. Diese Ereignisse werfen ein grelles Licht auf die Sicherheitslage während großer Veranstaltungen und die Gefahren, die mit dem Gebrauch von Feuerwerkskörpern verbunden sind. Mehr zu den Sicherheitsanforderungen bei Veranstaltungen und der Besuchersicherheit finden Sie in den Leitlinien des Deutschen Expertenrats für Besuchersicherheit.
Die jüngsten Entwicklungen in Oschatz unterstreichen die Bedeutung von klaren Sicherheitsprotokollen sowohl bei Veranstaltungen als auch im Umgang mit Feuerwerk, um zukünftige Tragödien zu verhindern.