Am 9. Januar 2025 ereignete sich in Niederbayern ein tragischer Verkehrsunfall, bei dem eine 57-jährige Frau tödlich verletzt wurde. Der Vorfall fand auf der Bundesstraße 20 bei Zeilarn im Landkreis Rottal-Inn statt. Die Frau, die mit Walking-Stöcken unterwegs war, wurde von einem Auto erfasst. Leider erlag sie noch an der Unfallstelle ihren schweren Verletzungen. Die Polizei hat die Ermittlungen zu den Umständen des Unfalls aufgenommen und prüft, ob die Fußgängerin möglicherweise bereits auf der Fahrbahn lag, als sie vom Fahrzeug erfasst wurde. Um die Ermittlungen nicht zu behindern, wurde die B20 in beide Richtungen für die Unfallaufnahme gesperrt. Die Polizei bittet Zeugen, sich zu melden, um mehr Klarheit über den Unfallhergang zu erhalten.
Dieser tragische Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die Problematik der Verkehrssicherheit für Fußgänger in Deutschland. Der Präsident des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR), Manfred Wirsch, hat kürzlich die Verkehrsunfallstatistik 2023 kommentiert. Demnach starben im vergangenen Jahr 2.839 Menschen bei Verkehrsunfällen, was einen Anstieg von 1,8 % im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Unter denjenigen, die im Straßenverkehr zu Schaden kommen, erhöht sich die Zahl der verletzten und getöteten Fußgänger. Die Sicherheitslage hat sich in den letzten drei Jahren verschlechtert, was laut Wirsch eine verstärkte Fokussierung auf die Sicherheit des Fußverkehrs in der Verkehrspolitik erforderlich macht.
Verkehrssicherheitsstrategie für Fußgänger
Der DVR weist darauf hin, dass 2019 allein in Deutschland 30.243 Fußgänger bei Unfällen verletzt und 417 getötet wurden. Ein alarmierender Trend ist, dass über 56 % der getöteten Fußgänger älter als 65 Jahre waren. Auch wenn die Zahl der insgesamt getöteten Fußgänger in den letzten Jahren rückläufig war, blieb die Zahl der getöteten älteren Menschen und Kinder seit 2011 nahezu unverändert. Besorgniserregend ist auch, dass 74 % der getöteten Fußgänger sowie 94 % der schwer verletzten und 96 % der leicht verletzten Personen innerorts ums Leben kamen. Diese Daten verdeutlichen die Dringlichkeit, die Verkehrssicherheit für Fußgänger deutlich zu verbessern.
Um den Gefahren für Fußgänger entgegenzutreten, wird eine umfassende Fußverkehrsstrategie erarbeitet. Die bevorstehende Novelle der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) soll es Kommunen ermöglichen, Zebrastreifen ohne Nachweis einer besonderen Gefährdungslage einzurichten, und die Zuweisung von Flächen für Fuß- und Radverkehr erleichtern. Außerdem dürfen Tempo-30-Zonen an Spielplätzen und stark frequentierten Schulwegen eingerichtet werden. Diese neuen Regelungen zielen darauf ab, insbesondere die Sicherheit in Wohngebieten und in der Nähe von Schulen zu erhöhen und damit Fußgänger, insbesondere Kinder und ältere Menschen, besser zu schützen.
Zusätzlich hat der DVR Forderungen formuliert, um die Sicherheit im Fußverkehr zu erhöhen. Dazu zählen die Schaffung barrierefreier Fußwege, die verbesserte Beleuchtung an Querungsstellen sowie Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung in Fußgängerbereichen. Besonders kritisch ist es, dass viele Fußunfälle auf unzureichende Infrastruktur und Fehlverhalten zurückzuführen sind. Daher muss die Gestaltung der Verkehrsflächen klar und übersichtlich sein, um sichere Überquerungsmöglichkeiten zu schaffen.
In Anbetracht dieser tragischen Ereignisse und den alarmierenden Zahlen zum Fußverkehrsunfällen wird deutlich, dass zukünftige Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit des Fußverkehrs dringend erforderlich sind, um die Zahl der Verletzten und Getöteten erheblich zu reduzieren. Die Politik ist gefordert, klare Schritte zu unternehmen, um Fußgänger besser zu schützen und eine sichere Mobilität für alle zu gewährleisten.