Bei der Biathlon-Weltmeisterschaft in Lenzerheide hat Franziska Preuß am 14. Februar 2025 die Silbermedaille im Sprint über 7,5 Kilometer gewonnen. Die 30-Jährige musste sich nur der Französin Justine Braisaz-Bouchet geschlagen geben, die mit einem Vorsprung von 9,8 Sekunden den ersten Platz belegte. Preuß leistete sich im Wettkampf eine Strafrunde, was sie sehr ärgerte, aber dennoch zeigte sie sich publikumswirksam über ihren Podestplatz erfreut.

Die Bronze-Medaille ging an die Finnin Suvi Minkkinen, die nur 0,2 Sekunden hinter Preuß ins Ziel kam. Preuß hatte erwartet, dass sie bei guter Leistung einen Podestplatz erreichen kann und wusste, dass es entscheidend sein würde, die letzten fünf Schüsse im Schießen zu treffen und die letzten 2,5 Kilometer im Langlaufen gut zu bewältigen. Während sie im Liegendschießen fehlerlos blieb, traf sie beim Stehendschießen vier von fünf Scheiben, was letztlich ihren sofortigen Konkurrenzkampf um das Gold beeinflusste.

Starke Leistung und hohe Erwartungen

Preuß hatte bereits in dieser Saison große Erfolge gefeiert. Sie war in zehn von 14 Saisonrennen auf dem Podest und führt aktuell den Gesamtweltcup an. Der 30-Jährigen war es zudem gelungen, am Mittwoch bereits mit der Mixedstaffel die Bronzemedaille zu gewinnen. Ein Grund für ihre herausragende Form könnte auch eine Operation an den Nasennebenhöhlen im Sommer 2024 sein, die sich positiv auf ihre Leistung ausgewirkt hat.

Vor dem Start des Sprints war Preuß zuversichtlich. Sie startete stark und brachte in der ersten Runde die schnellste Zeit. Trotz ihres Unmuts über den verpassten Goldplatz plant sie, in der Verfolgung am Sonntag alles auf Angriff zu setzen – ein Wettkampf, auf den sie mit einem Rückstand von 9,8 Sekunden auf Braisaz-Bouchet starten wird. „Ich fühle mich gut in der Loipe“, erklärte Preuß und gab an, stolz auf ihre Leistung zu sein, auch wenn der letzte Schuss im Stehendschießen ärgerlich war.

Deutsche Teilnehmerinnen im Überblick

Die anderen deutschen Biathletinnen schnitten hingegen weniger glücklich ab. Sophia Schneider belegte mit einem Fehler den elften Platz, während Julia Tannheimer bei ihrem WM-Debüt als 17. ins Ziel kam und nur einen Fehler verzeichnete. Selina Grotian, die in ihrer Performance drei Fehler im Liegendanschlag machte, beendete den Wettbewerb auf dem 24. Rang.

Franziska Preuß kann auf eine bewegte Karriere zurückblicken. Ihre erste Einzelmedaille gewann sie 2015 im Massenstart. Nach verschiedenen gesundheitlichen Herausforderungen hat sie sich nun zurückgekämpft und zählt wieder zu den besten Biathleten. Ihre Erfolge sind ein Beweis für die Entwicklung des Biathlonsports, der eine lange und faszinierende Geschichte hat, beginnend bei Truppen aus dem 16. Jahrhundert in Norwegen bis hin zu dem heutigen Rand von olympischem und weltklassigem Wettbewerb. Die Großartigkeit des Biathlons zeigt sich auch in den Rekorden und Erfolge, die im Laufe der Jahre erzielt wurden – Deutschland führt im Medaillenspiegel der Nationen mit 18 Goldmedaillen, gefolgt von Russland und Norwegen.

Insgesamt zeigt die Veranstaltung in Lenzerheide, dass die Atmosphäre bei den Wettkämpfen nicht nur von Rivalität, sondern auch von einer tiefen Wertschätzung für die sportlichen Leistungen geprägt ist. Preuß wird im kommenden Wettbewerb versuchen, die im Sprint verlorene Zeit wieder wettzumachen und ihre Medaillensammlung weiter zu bereichern.

Für weitere Informationen zu den Einzelheiten und Ergebnissen besuchen Sie die Seiten der Ostsee-Zeitung, Sportschau und Michael Falkner.