Am 22. Februar 2025 hat das französische Parlament ein Gesetz verabschiedet, das die Verwendung von PFAS, auch bekannt als „ewige Chemikalien“, in einer Vielzahl von Produkten verbietet. Dies betrifft insbesondere Kosmetika, Skilack und Kleidung. Die neuen Regelungen verbieten die Herstellung, den Import und den Verkauf von PFAS-haltigen Produkten bis Januar 2026, wobei alle Textilien bis 2030 folgen sollen. Ausnahmen sind für industrielle Anwendungen und nationale Sicherheit vorgesehen. Der Entwurf wurde mit 231 zu 51 Stimmen angenommen und findet breite öffentliche Unterstützung. Das Gesetz muss jedoch noch von Präsident Emmanuel Macron unterzeichnet werden.

PFAS sind eine Gruppe von Tausenden von Verbindungen, die in den 1940er Jahren in verschiedenen Konsum- und Industriegütern eingesetzt wurden. Ihre Eigenschaften wie chemische Inertheit, Hydrophobie und thermische Stabilität machen sie für diverse Anwendungen attraktiv. Kritiker des neuen Gesetzes, wie Eddy Casterman, argumentieren, dass es den Gesundheitsschutz der Bürger nicht ausreichend gewährleistet und die Industrie unnötig belastet. Dennoch wächst die öffentliche Besorgnis über die Gesundheitsrisiken, die mit diesen Chemikalien verbunden sind.

Gesundheitliche Risiken und regulatorische Maßnahmen

Studien haben einen Zusammenhang zwischen PFAS-Exposition und ernsthaften Gesundheitsrisiken wie Prostata- und Hodenkrebs, niedrigem Geburtsgewicht, erhöhtem Cholesterinspiegel und negativen Auswirkungen auf Leber, Hormone und Immunsystem aufgezeigt. Laut Berichten der Umweltschutzbehörde (EPA) können die typischen Anwendungen von PFAS, die in vielen Haushaltsgegenständen zu finden sind, potenziell gefährlich sein. Diese Chemikalien wurden sogar in den entlegensten Regionen der Antarktis und im Blut der meisten Amerikaner nachgewiesen.

Die Exposition gegenüber PFAS sowie deren anhaltende Bioakkumulation in der Umwelt haben zu einer globalen Regulierungsdebatte geführt. Beispielsweise plant die Europäische Chemikalienagentur, die Produktion und Verwendung dieser Chemikalien in der gesamten EU zu untersagen, während in den USA bereits einige Bundesstaaten, basierend auf dem sogenannten „Amara’s Law“ aus Minnesota, Beschränkungen eingeführt haben.

Der Weg nach vorne für die Industrie

Die neuen französischen Vorschriften sind Teil eines größeren Trends, der auch in anderen Regionen der Welt zu beobachten ist. Unternehmen sind gefordert, ihre Forschung und Entwicklung sowie ihre Produktionsmethoden anzupassen, um diesen sich verändernden regulatorischen Rahmenbedingungen gerecht zu werden. Die Nichteinhaltung könnte nicht nur gesundheits- und sicherheitsrelevante Risiken mit sich bringen, sondern auch zu finanziellen Einbußen, Kündigungen und einem potenziellen Verlust von Marktanteilen führen.

Mit den neuen Bestimmungen in Frankreich und den potenziellen Regulierungen auf EU-Ebene stehen Unternehmen vor der Herausforderung, umweltfreundliche Alternativen zu entwickeln. Fachleute sehen dabei auch Chancen: Der Übergang von PFAS kann als Möglichkeit für Unternehmen betrachtet werden, sich als Innovatoren in den Bereichen Sicherheit und Nachhaltigkeit zu positionieren.

In Deutschland sind bereits spezifische PFAS-Verbindungen wie PFOA unter REACH und andere Regeln geregelt. Zudem plant die europäische Kommission weitere Schritte zur Beschränkung von PFAS in der Chemikalienstrategie für Nachhaltigkeit. Die Entscheidung über neue Vorschläge zur Regulierung in der EU wird bis 2024 erwartet.

Insgesamt zeigt die umfassende Regulation von PFAS in Frankreich und anderen Ländern den wachsenden Konsens über die Notwendigkeit, die Verwendung dieser gefährlichen Chemikalien zu reduzieren und die öffentliche Gesundheit zu schützen.

Für ausführliche Informationen über die Risiken und Regulierungen bezüglich PFAS, besuchen Sie Washington Post, Actalent und Umweltbundesamt.