Am Dienstag, den 13. Februar 2025, plant Tennis-Point die Eröffnung einer neuen Filiale auf der Hanauer Landstraße in Frankfurt. Mit einer Fläche von 800 Quadratmetern wird das Geschäft die Räumlichkeiten des zuvor insolventen Design-Kaufhauses Ikarus übernehmen. Tennis-Point vertreibt sowohl Tennis- als auch Padel-Sportartikel, und ist vor allem über den Online-Handel aktiv. Das Unternehmen hat insgesamt 32 Filialen in Europa, davon 13 in Deutschland, und ist Marktführer in der DACH-Region.

Die Unternehmensgeschichte wurde im Oktober 2023 durch die Insolvenz der Muttergesellschaft Signa Sports United stark erschüttert. Diese Insolvenz hatte weitreichende Folgen, jedoch wurde am 1. Januar 2024 ein Insolvenzverfahren für die Tennis-Point GmbH eröffnet. Ein Investorenkonsortium unter der Leitung von Orlando Capital übernahm den Geschäftsbetrieb im Rahmen eines Asset Deals, was einen bedeutenden Umbruch für das Unternehmen darstellt. Das Konsortium wird von Christian Miele, dem Firmengründer und Geschäftsführer, unterstützt und plant, Tennis-Point als eigenständige Firma weiterzuführen.

Ein Investorenkonsortium für Tennis-Point

Die Übernahme durch das Investorenkonsortium beinhaltet auch den Erwerb von Anteilen an den Vertriebsgesellschaften in Frankreich und den USA. Wie GÖRG berichtet, beschäftigten die zu übernehmenden Einheiten etwa 700 Mitarbeiter, von denen fast 400 in Deutschland tätig sind. Der Abschluss der Transaktion war für den 1. Februar 2024 vorgesehen. Insolvenzverwalter Dr. Christian Gerloff meldete eine zügige Lösung innerhalb von zweieinhalb Monaten an.

Die Unternehmensberatung PWC war maßgeblich an dem Investorenprozess beteiligt, während Troesser & Co sowie Latham & Watkins als Berater auf Käuferseite fungierten. Während des Insolvenzverfahrens blieb die aktuelle Geschäftsführung weiterhin an Bord, um den Betrieb sicherzustellen.

Shoppinglandschaft im Wandel

Neben der Eröffnung von Tennis-Point gibt es in Frankfurt auch andere Neueröffnungen und Schließungen im Einzelhandel. Neu eröffnet wird beispielsweise die Marke Dreame, die im Einkaufszentrum My Zeil Akkustaubsauger und Saugroboter anbieten wird. Kapten & Son, ein Anbieter von Rucksäcken und anderen Modeartikeln, eröffnet im März eine weitere Filiale in der Kaiserstraße.

Auf der anderen Seite ist die Schließung von „A Taste of Britain“ nach 20 Jahren am Oeder Weg eine traurige Nachricht. Die Inhaberin zieht nach Niedersachsen und konzentriert sich auf den Onlineshop. Der stark umkämpfte Einzelhandel steht vor Herausforderungen, wie selbst die Insolvenz des Schuhgeschäfts Görtz zeigt, was Fragen zur künftigen Präsenz dieser Marke aufwirft.

Diese Entwicklungen sind Teil eines größeren Trends im Einzelhandel, der in den letzten Jahren von einer Vielzahl von Insolvenzen geprägt ist. Laut Statista haben insbesondere große Einzelhandelsunternehmen in Deutschland unter den wirtschaftlichen Schwierigkeiten gelitten, die durch die pandemiebedingten Herausforderungen verstärkt wurden.