In Frankfurt hat die Stadtverordnetenversammlung einen wichtigen Beschluss gefasst: Der Bau einer neuen Multifunktionsarena soll am Waldstadion realisiert werden. Diese Entscheidung wurde am Donnerstagabend getroffen und markiert einen bedeutenden Fortschritt für die Stadtentwicklung. Der Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) bezeichnete das Projekt als entscheidend, um Frankfurt als Kultur- und Sportstandort zu stärken. Die geplante Halle soll bis zu 15.000 Plätze bieten und wird für Sportveranstaltungen, Konzerte sowie Kongresse genutzt werden.
Die Investitionskosten belaufen sich auf rund 260 Millionen Euro, die vollständig von der Stadt übernommen werden. Ein privater Investor, voraussichtlich die Eintracht Frankfurt, wird den Betrieb der Halle übernehmen. „Frankfurt ist die einzige der zehn größten Städte in Deutschland ohne Multifunktionsarena“, so ein Gemeinderatsmitglied, das die Notwendigkeit des Projekts unterstrich. Aktuell gehen wichtige Veranstaltungen an der Stadt vorbei, was als einer der Hauptgründe für den Bau angeführt wird.
Verkehrs- und Infrastrukturkonzepte
Ein zentrales Anliegen des Projekts betrifft die Verkehrsanbindung. Der Oberbürgermeister betont, dass die Anbindung für Auto- und Nahverkehr bei einem Bau auf der grünen Wiese erschwert werden würde. Die geplante Multifunktionsarena könnte bei gleichzeitig laufenden Veranstaltungen im Stadion eine besondere Belastung darstellen, was auf etwa 15 Tage im Jahr geschätzt wird. Experten erachten ein überzeugendes Verkehrskonzept als notwendig, um die Bedenken der Anwohner in Niederrad zu adressieren. Zu diesen Lösungen gehört ein geplantes Parkdeck an der Mörfelder Landstraße.
Die Halle wird jedoch nicht nur für Sportveranstaltungen, sondern auch für über 100 Shows und Konzerte pro Jahr genutzt werden. Verantwortliche der Basketballmannschaft Skyliners und des Eishockeyklubs Löwen äußern sich positiv und freuen sich über die Unterstützung für die Sportarten Basketball und Eishockey neben dem Fußball. „Breitensport funktioniert nicht ohne die Strahlkraft des Profisports“, erklärte Josef.
Umweltschutz und Stadtwald
Bei allen Planungen soll der Stadtwald möglichst wenig beeinträchtigt werden. Josef hebt hervor, dass die Stadt als Bauherrin in Vorleistung tritt und aktiv Einfluss auf die Planung nimmt, was in der Vergangenheit oft nicht der Fall war. Zur Minimierung der Umweltauswirkungen wurden zudem wichtige infrastrukturelle Verbesserungen in den Planungsprozess eingeplant, um potenzielle Verkehrsprobleme bei gleichzeitigen Veranstaltungen zu vermeiden. Eingriffe in den Naturhaushalt und in den Bannwald sollen vermieden werden.
Die Machbarkeitsstudie hat bereits bestätigt, dass der Standort sinnvoll ist und die nötigen baurechtlichen Voraussetzungen vorhanden sind. Der Bau der Multifunktionsarena wird als eine Möglichkeit gesehen, Frankfurt nicht nur im Profisport, sondern auch in der Entertainment-Branche wirtschaftlich zu fördern. Dieses Projekt könnte dem Ziel dienen, die Balance zwischen sportlicher Förderung und der Subventionierung gewinnorientierter Geschäftsmodelle zu wahren.
Insgesamt zeigt der Beschluss einen klaren Willen zur Förderung einer vielfältigen Sport- und Kulturszene in Frankfurt, die zugleich zur Wirtschaftskraft der Region beitragen soll. Die FAZ hebt hervor, dass es in einer Stadt wie Frankfurt keinen perfekten Standort für derartige Bauvorhaben gibt. Dennoch ist die Einschätzung, dass die geplante Multifunktionsarena eine wertvolle Ergänzung für die Frankfurter Kulturlandschaft ist, unstrittig.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Bau der Multifunktionsarena in Frankfurt ein ambitioniertes Projekt darstellt, das weitreichende Veränderungen für den Stadtteil und die gesamte Region mit sich bringen könnte. Fr.de und Hessenschau begleiten die Entwicklungen um dieses zukunftsweisende Bauvorhaben.