BodenseekreisDeutschland

Forderung nach fairer Bezahlung für nachhaltige Landwirtschaft

In Deutschland sind viele Landwirte, insbesondere Bio-Landwirte, mit der Tatsache konfrontiert, dass ihre Bemühungen um eine nachhaltige Bewirtschaftung oft nicht angemessen entlohnt werden. Trotz ihres Engagements für die Förderung der biologischen Vielfalt, des Bodenschutzes und fairer Arbeitsbedingungen sehen sie sich finanziell benachteiligt. Experten argumentieren, dass die aktuellen Preise für landwirtschaftliche Produkte und die gängige Betriebswirtschaft die tatsächliche Realität nicht vollständig widerspiegeln. Umwelt- und Klimaschäden werden in der Wirtschaftlichkeit der Betriebe nicht ausreichend berücksichtigt.

Ein innovativer Ansatz zur Bewertung von Gemeinwohlleistungen von Landwirten ist die sogenannte Regionalwert-Leistungsrechnung, die darauf abzielt, nachhaltige Landwirtschaft sichtbar zu machen und angemessen zu honorieren. Dieses Konzept beruht auf dem Prinzip des „Richtigen Rechnens“, das darauf abzielt, die ökologischen und sozialen Leistungen der Betriebe in Euro umzurechnen. Die Regionalwert AG Freiburg hat eine Methodik entwickelt, um rund 500 Kennzahlen zu Umsatz, Gewinn, ökologischen und sozialen Aspekten zu erfassen und auszuwerten.

Zudem zeigt sich, dass das aktuelle Subventionsregime in der Landwirtschaft möglicherweise falsche Anreize setzt. Große Teile der EU-Zuwendungen an deutsche Landwirte werden unabhhängig davon verteilt, ob die Betriebe nachhaltig wirtschaften oder nicht. Studien legen nahe, dass bei einer Gesamtkostenrechnung konventionell erzeugte Lebensmittel teurer sind als Bio-Lebensmittel, da die Umweltschäden der konventionellen Landwirtschaft nicht ausreichend im Lebensmittelpreis berücksichtigt werden.

Die Initiative zur Regionalwert-Leistungsrechnung strebt einen gesellschaftlichen und politischen Diskurs darüber an, wie Nachhaltigkeitsleistungen in der Landwirtschaft gerecht finanziert werden können. Die Hoffnung ist, dass eine konsequente Umstellung des aktuellen Subventionsregimes unerlässlich ist, um der Landwirtschaft eine positive Zukunft zu gewährleisten. Nur wenn die Bemühungen der Landwirte um Nachhaltigkeit angemessen honoriert werden, können Bauern, Umwelt und Gesellschaft gleichermaßen profitieren. Bislang beteiligen sich nur wenige Betriebe an der Regionalwert-Leistungsrechnung, jedoch wird gehofft, dass dieses Modell in Zukunft breiteren Anklang findet und Möglichkeiten für eine faire Bezahlung der Nachhaltigkeitsleistungen von Landwirten schafft.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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