Am 9. März 2025 bleibt der Flughafen Hamburg aufgrund eines überraschend früh ausgerufenen Warnstreiks geschlossen. Die Gewerkschaft Verdi hat ohne vorherige Ankündigung zu diesem Streik der Flugzeugabfertigungsdienste aufgerufen, was viele Fluggäste unvorbereitet trifft. Alle für den Tag geplanten Flüge, von denen lediglich etwa zehn am Morgen stattfinden konnten, sind gestrichen worden. Ursprünglich waren 144 Ankünfte und 139 Abflüge vorgesehen, doch die Situation hat sich angesichts der Streikmaßnahmen drastisch verändert. Der Warnstreik, der ursprünglich für den Sonntagabend angesetzt war, ist somit bereits in der Früh aktiv geworden, was umso überraschender ist, da der Flughafenverband ADV schätzt, dass über 3.400 Flüge in Deutschland ausfallen werden und rund 510.000 Passagiere betroffen sind.

Eine Sprecherin des Flughafens, Katja Bromm, äußert sich besorgt über die Auswirkungen der Streikmaßnahmen, insbesondere auf die Familien mit Schulkindern, die möglicherweise während der bevorstehenden Frühjahrsferien betroffen sind. Die Flughafen Hamburg informiert die Reisenden über Updates auf seiner Website und rät, sich direkt an die Airlines zu wenden. Viele Passagiere, die bereits am Flughafen waren und ihr Gepäck aufgegeben hatten, stehen vor der Herausforderung, ihr Gepäck zurückzubekommen und die Situation zu klären.

Hintergründe des Warnstreiks

Der Warnstreik am Flughafen Hamburg ist Teil einer größeren Aktion, die Verdi an insgesamt 13 Flughäfen in Deutschland ausruft. Hintergrund sind Tarifkonflikte mit Bund und Kommunen, die seit den letzten Verhandlungen am 24. Januar 2025 stagnieren. Verdi-Sprecher betonen die Notwendigkeit des Streiks, um die Wirkung der Forderungen deutlich zu machen. Für den 10. März 2025 sind bereits weitere Streiks in mehreren Bereichen, einschließlich Flugzeugabfertigung und Sicherheitskontrolle, geplant.

Der nächste Verhandlungstermin zur Klärung des Tarifkonflikts steht für Mitte März an. Der Streik kommt zudem zu einem ungünstigen Zeitpunkt, da am 10. März über 280 Flüge mit mehr als 40.000 Passagieren am Hamburger Flughafen erwartet wurden. Die Lage spitzt sich auch an anderen deutschen Flughäfen zu, wie etwa in Bremen und Hannover, wo der Betrieb komplett ausfallen wird.

Rechtliche Aspekte eines Streiks

Warnstreiks im öffentlichen Dienst wie diesem unterliegen spezifischen rechtlichen Voraussetzungen. Laut Haufe darf ein Streik die Rechtsordnung nicht verletzen und muss von einer Gewerkschaft organisiert sein. Der Arbeitgeber muss die Möglichkeit eines Streiks einkalkulieren. Folgerichtig sind die gewerkschaftlichen Maßnahmen verhältnismäßig sowie geeignet, um auf tarifpolitische Ziele hinzuarbeiten.

Besonders hervorzuheben ist, dass während des Streiks keine Vergütung für die Teilnehmer gezahlt wird und bereits bewilligter Urlaub weiterläuft. Dennoch wird die Position der Gewerkschaft durch die fortlaufenden Aushandlungen und die Unzufriedenheit mit den bisherigen Angeboten der Arbeitgeber gestärkt.